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13:35 Uhr, 18.11.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Nagel: Höhere Leitzinsen bei geopolitischer Fragmentierung

Zentralbanken müssten nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel mit höheren Leitzinsen auf eine höhere Inflation reagieren, auch wenn diese eine Folge abnehmender internationaler Arbeitsteilung wäre. "Sollte es zu einer deutlichen Zunahme der geoökonomischen Fragmentierung kommen, die zu einem stärkeren Inflationsdruck führt, verfügen die Zentralbanken über alle notwendigen Instrumente, um eine solche Situation zu bewältigen", sagte Nagel in einer Veranstaltung der Universität Tokio. Für das Eurosystem würde eine spürbare Verringerung der globalen Integration letztlich bedeuten, dass es die Leitzinsen erhöhen müsste, um die Inflation in Schach zu halten, fügte er hinzu.

Euroraum-Handelsbilanzüberschuss steigt auf Jahressicht

Der Handelsüberschuss des Euroraums ist im September etwas höher als im Vorjahresmonat gewesen. Wie Eurostat mitteilte, betrug der Überschuss im Warenverkehr 12,5 (September 2023: 9,8) Milliarden Euro. Die Warenausfuhren des Euroraums in die restliche Welt stiegen demnach um 0,6 Prozent auf 237,8 Milliarden Euro, während die Einfuhren um 0,6 Prozent auf 225,3 Milliarden Euro abnahmen. Im August hatte der Überschuss bei 4,1 Milliarden Euro gelegen. Im Zeitraum Januar bis September verzeichnete der Euroraum einen Überschuss von 140,8 Milliarden Euro, verglichen mit 13,9 Milliarden Euro im Zeitraum Januar-September 2023.

Ifo-Institut: Fast jeder fünfte Selbstständige sieht Existenz in Gefahr

18 Prozent der Selbstständigen befürchten nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, ihr Geschäft aufgeben zu müssen. Im Oktober vor einem Jahr waren es laut dem Institut noch 16,5 Prozent. Dieser Wert liege deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft mit 7,3 Prozent. Der Hauptgrund dafür seien fehlende Aufträge. "Die Selbstständigen stehen immer mehr unter wirtschaftlichem Druck", sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. 48,5 Prozent der Befragten meldeten im Oktober zu wenige Aufträge, nach 44,4 Prozent im Juli. Der Anteil sei bei Selbständigen höher als in der Gesamtwirtschaft mit 41,5 Prozent. "Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit sind Großunternehmen mit Aufträgen zurückhaltend", erklärte Demmelhuber.

EZB: Abhängigkeit von Banken mindert Euroraum-Produktivität

Die Anhängigkeit der Unternehmen des Euroraums von Bankkrediten könnte nach Erkenntnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) ein Grund dafür sein, dass ihre Produktivität im Durchschnitt schwächer ist als die von US-Unternehmen. Wie die EZB in einem Aufsatz ihres aktuellen Finanzstabilitätsberichts schreibt, liegt das daran, dass Banken bei der Kreditvergabe vor allem auf Kreditrisiken achten und weniger gut darin sind, aussichtsreiche Geschäftsideen in einem frühen Stadium zu erkennen.

EZB/De Guindos: Regulatorische Fortschritte nicht preisgeben

Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hat Forderungen nach einer weniger strikten Regulierung von Finanzinstituten eine Absage erteilt. "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, hart erkämpfte regulatorische Fortschritte zurückzunehmen", sagte De Guindos zur Eröffnung der Euro Finance Week in Frankfurt. Risiken und Anfälligkeiten seien weiterhin erhöht und die Wachstumsaussichten schwach, daher müsse die aktuelle Regulierung aufrechterhalten werden. Die US-Aufsichtsbehörden hatten sich kürzlich entschlossen, die Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 in etwas weicherer Form als bis dahin geplant umzusetzen, und außerdem später als zunächst gedacht.

Habeck sieht Fortschritte bei der globalen Energiewende

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht deutliche Fortschritte bei der globalen Transformation zur Klimaneutralität, hält aber noch sehr große Anstrengungen und Investitionen für notwendig. Angesichts seiner Teilnahme an der 29.Weltklimakonferenz (COP29) in Baku sagte Habeck, dass mittlerweile die Grundlagen für globale Standards für grünen Stahl und Zement geschaffen worden seien. Die internationale Baubranche habe sich zudem auf Definitionen für klimaneutralen Beton geeinigt.

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