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13:30 Uhr, 27.10.2023

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Russlands Zentralbank hebt Leitzins unerwartet stark an

Russlands Zentralbank hat ihre Geldpolitik deutlicher als erwartet gestrafft. Wie sie mitteilte, steigt der Leitzins von 13 auf 15 Prozent - doppelt so stark wie prognostiziert. Seit Juli, als der Leitzins bei 7,50 Prozent stand, hat die Zentralbank ihre Zinsen vier Mal erhöht. Damit und mit Kapitalverkehrskontrollen, haben die Behörden es geschafft, den Rubel etwas zu stabilisieren. Nach Angaben der Zentralbank steigen die Verbraucherpreise immer noch stärker als erwartet und die Staatsausgaben dürften länger als angenommen hoch bleiben. Die Zentralbank will deshalb für lange Zeit eine straffe Geldpolitik betreiben.

Spaniens Wirtschaft wächst im 3. Quartal um 0,3 Prozent

Spaniens Wirtschaftswachstum hat sich im dritten Quartal wie erwartet etwas abgeschwächt. Wie die Statistikbehörde INE mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, nachdem es im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zugelegt hatte. Volkswirte hatten einen Zuwachs von 0,3 Prozent prognostiziert. Das Niveau des Vorjahresquartals überstieg das BIP um 1,8 (Vorquartal: 2,0) Prozent.

Regierung: Siemens Energy als Unternehmen relevant für die Transformation

Die Bundesregierung hat angesichts der Verhandlungen über staatliche Bürgschaften mit Siemens Energy auf die Bedeutung des Unternehmens für den Weg hin zur Klimaneutralität hingewiesen. Weitere Details zu den Gesprächen wollte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner sowie die Sprecherinnen des Bundeswirtschaftsministeriums und Bundesfinanzministerium nicht nennen. "Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass es sich bei Siemens Energy um ein für die Transformation relevantes Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschlands handelt", sagte Büchner auf der Regierungspressekonferenz. Man sei mit dem Unternehmen in engen und vertrauensvollen Gesprächen.

Rufe nach mehr Geld für EU-Haushalt - Berlin will lieber umverteilen

In Brüssel zeichnen sich komplizierte Gespräche über die finanzielle Ausstattung des EU-Gemeinschaftshaushalts ab. Länder wie Slowenien, Bulgarien und Estland forderten am Freitag wie die EU-Kommission, den mehrjährigen Finanzrahmen aufzustocken. Deutschland, Schweden oder auch die Niederlande wollen hingegen lediglich bereits zugesagte Mittel umverteilen.

Deutsche Bahn will Konfliktvermittler bei Tarifverhandlungen mit der GDL

Die Deutsche Bahn hat zwei Wochen vor dem Beginn der Tarifgespräche mit der Lokführergewerkschaft GDL eine externe Moderation der Verhandlungen vorgeschlagen. Das Unternehmen wolle "von Anfang an mit Konfliktberatung im Stile einer Art Schlichtung moderiert ins Gespräch gehen", sagte Personalvorstand Martin Seiler am Freitag in Berlin. Die Forderungen der GDL für die anstehenden Tarifverhandlungen nannte Seiler "unerfüllbar".

Studie zu Lebenshaltungskosten in Deutschland: Wohnkosten sind entscheidend

Über die Höhe der Lebenshaltungskosten in Deutschland entscheiden vor allem die Wohnkosten in den einzelnen Regionen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stellte am Freitag einen neuen Preisindex vor, der Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte vergleicht. Genau im Durchschnitt liegen demnach Braunschweig und der Landkreis Neumarkt in Bayern.

Vonovia verkauft Wohnungen und Grundstücke für 88 Mio EUR an Dresden

Vonovia verkauft für knapp 88 Millionen Euro ein Portfolio an Wohnungen und Grundstücken an die Stadt Dresden. Dies gaben Vonovia-CEO Rolf Buch und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert bekannt. Teil des Portfolios sind 1.213 Wohnungen sowie unbebaute Dresdner Grundstücke mit einer Fläche von etwa 12 Hektar, darunter Entwicklungsflächen, auf denen weitere bis zu rund 1.800 Wohnungen entstehen könnten.

Neue Partei von Sahra Wagenknecht will sich nicht "links" nennen

Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht will den Begriff "links" nicht als Namensbestandteil ihrer neuen Partei. "Es muss künftig ein Name werden, der unser breites Spektrum potenzieller Wähler anspricht", sagte Wagenknecht der neuen Ausgabe des Magazins Focus. "Labels wie 'links' werden darin nicht vorkommen, weil sie von vielen Menschen heute mit ganz anderen Inhalten verbunden werden."

EU-Staaten ringen um Ukraine-Hilfe - Ungarn und Slowakei blockieren

Nach langen Gesprächen über die Haltung der Europäischen Union im Nahostkonflikt rückt am zweiten Tag des EU-Gipfeltreffens in Brüssel das Thema Ukraine wieder mehr in den Fokus. Am Freitagmorgen kündigte sich ein Ringen der 27 Staats- und Regierungschefs um weitere Hilfen für das von Russland angegriffene Land an. Ungarn und die Slowakei blockieren diese bislang.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

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