ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Ifo-Geschäftsklima im September etwas niedriger als erwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im September etwas stärker als erwartet eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 85,4 (August: 86,6) Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 86,0 Punkte erwartet. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen ging auf 84,4 (revidiert: 86,4) Punkte zurück. Die Prognose der Ökonomen hatte auf einen Stand von 85,9 gelautet. Vorläufig waren 86,5 Punkte ausgewiesen worden. Der Index für die Geschäftserwartungen sank auf 86,3 (86,8) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 86,0 Punkte erwartet.
Ueda dämpft Hoffnungen auf BoJ-Zinssenkung im Oktober
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, hat Hoffnungen auf eine Zinssenkung im Oktober gedämpft. "Bei ihren geldpolitischen Entscheidungen muss die Bank Faktoren wie die Entwicklungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten im In- und Ausland und die diesen Entwicklungen zugrunde liegende Situation in den überseeischen Volkswirtschaften sorgfältig bewerten. Dafür haben wir genügend Zeit", sagte Ueda in einer Rede vor Wirtschaftsführern in Osaka. Das Risiko höherer Importpreise habe sich durch die Korrekturen der übermäßigen Schwäche des Yen verringert.
Banken fragen bei Haupt-Refi-Tender deutlich mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft deutlich zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 12,448 Milliarden Euro nach 1,935 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 3,65 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 53 (Vorwoche: 29) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 10,513 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 25. September valutiert und ist am 2. Oktober fällig. Die EZB hatte ihren Hauptrefinanzierungssatz per 18. September deutlich gesenkt, um die Differenz zum Bankeinlagensatz auf 15 (zuvor: 50) Basispunkte zu verkleinern. Das sorgt offenkundig für eine höhere Nachfrage der Banken nach diesem Refinanzierungsinstrument.
IMK senkt Konjunkturprognosen
Die deutsche Konjunktur kann sich nach der jüngsten Prognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in diesem Jahr nicht aus der Stagnation lösen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2024 mit 0,0 Prozent Wachstum auf der Stelle treten und 2025 um 0,7 Prozent zunehmen, sagte das gewerkschaftsnahe Institut voraus. Gegenüber seiner vorherigen Prognose vom Juni nahm das IMK nach eigenen Angaben die Wachstumserwartung für dieses Jahr geringfügig um 0,1 Prozentpunkte und für 2025 um 0,2 Prozentpunkte zurück.
Wirtschaftsminister: Frankreich muss Haushaltsdefizit senken
Frankreichs neuer Wirtschaftsminister Antoine Armand will das Haushaltsdefizit des Landes eindämmen. "Wir werden auf einem Niveau arbeiten, das den Ernst der Lage anerkennt", sagte der Minister, der Mitglied der Partei von Präsident Emmanuel Macron ist, im Radiosender France Inter. Frankreich habe eines der größten Haushaltsdefizite in seiner Geschichte, sagt Armand.
US-Behörde will chinesische Software-Komponenten in Fahrzeugen verbieten
Das US-Handelsministerium will chinesische und russische Soft- und Hardware für Fahrzeuge mit eingebauter Internetverbindung verbieten, was einen Ausschluss chinesischer Fahrzeuge vom US-Markt bedeuten könnte. Die Behörde hatte im Februar angekündigt, eine Untersuchung der potenziellen Risiken chinesischer Smartcars, Software und bestimmter Teile wie Sensoren für die USA einzuleiten. Das Commerce Department holte Stellungnahmen von Branchenexperten ein, um herauszufinden, wie man am besten mit dem Problem umgehen sollte.
Lufthansa-Cargo-Preise steigen 2025 wegen SAF-Kosten
Die Frachttochter der Lufthansa Group hat angekündigt, dass ihre Preise im kommenden Jahr aufgrund der Mehrkosten für nachhaltigen Flugkraftstoff voraussichtlich steigen werden. Bei Abflügen aus Ländern der Europäischen Union (EU) gilt ab 2025 eine gesetzliche Beimischungsquote für "Sustainable Aviation Fuel" (SAF) von zunächst 2 Prozent. Die steigenden Umweltkosten für die verpflichtenden Beimischungen könne die Frachtairline jedoch nicht alleine tragen, daher würden die SAF-Kosten ab dem 1. Januar in den seit 2015 etablierten Preisindex des Luftfrachtzuschlags einfließen und über diesen beobachtet, teilte Lufthansa Cargo mit.
Bitkom und Bund einigen sich auf einheitlichen Rahmenvertrag für IT-Beschaffung
Das Bundesinnenministerium und der Digitalverband Bitkom haben sich auf einen Rahmenvertrag zur Beschaffung von IT durch die öffentliche Verwaltung verständigt. Bitkom erwartet, dass sich der Prüfaufwand wegen des einheitlichen Rahmenvertrags EVB-IT reduzieren wird und die öffentliche Hand so schneller IT einkaufen kann.
Habeck sieht große Potenziale für deutsche Wirtschaft im Westbalkan
Die Länder des westlichen Balkans bergen laut Bundeswirtschaftsministerium große Potenziale für die deutsche Wirtschaft. Auf der in Berlin stattfindenden Wirtschaftskonferenz Westbalkan treffen sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft, um den vor zehn Jahren gestarteten Berliner Prozess, der die sechs Westbalkanländer auf ihrem Weg in die Europäische Union unterstützen soll, weiter voranzutreiben. Für die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat der Prozess die regionale Integration von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien in vielen Punkten bereits vorangebracht.
Scholz: Große Mehrheit in Deutschland weniger gespalten als es scheint
Deutschland ist nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in den großen Fragen der Zeit weniger gespalten als gemeinhin angenommen. Er plädierte dafür, dass weniger auf die Lauten und Extremen im Land gehört werden sollte als auf die vielen Menschen, die anpackten statt nur zu meckern. "Oft hört man vor allem die Extreme. Aber es kommt nicht darauf an, wer am lautesten schreit. Die Mehrheit in der Mitte ist viel, viel größer. Die Vernünftigen, die Anständigen sind viel, viel mehr", sagte Scholz in seinem neuesten Video "Kanzler kompakt".
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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