Analyse
07:50 Uhr, 12.01.2023

UBISOFT – Heftige Umsatz- und Gewinnwarnung

Der französische Videospielkonzern Ubisoft, bekannt für Titel wie „Assassins Creed“ oder „Rainbow Six“, hat ein schwaches Weihnachtsgeschäft verbucht und muss im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 heftige Verluste hinnehmen.

Erwähnte Instrumente

  • Ubisoft Entertainment S.A. - WKN: 901581 - ISIN: FR0000054470 - Kurs: 23,920 € (XETRA)

Eine große Sonderabschreibung führt dazu, dass man jetzt auch im Gesamtjahr einen Verlust schreiben wird. Schätzten Analysten bisher noch ein Ergebnis von rund 2 EUR pro Aktie für das laufende Jahr, soll jetzt unter dem Strich ein Verlust von etwa 4 EUR stehen.

Ubisoft schon länger mit Problemen in der Pipeline

Die Pipeline von Ubisoft ist schon seit einiger Zeit nur noch wenig überzeugend. Viele der Titel haben sich der Presse nach "abgenutzt". Die berühmte „Ubisoft-Formel“, die in den letzten 10 bis 15 Jahren bei zahlreichen Titeln angewendet worden war, funktioniere nicht mehr. Diese zu erneuern, war bislang nicht gelungen. Der Aktienkurs litt, neben immer mal wieder aufkeimenden Übernahmegerüchten, schon länger an diesem Mangel an Innovation.

Drei bislang unbekannte Projekte werden aufgegeben. 500 Mio. EUR an kapitalisierter Forschung & Entwicklung werden abgeschrieben. Der non-IFRS Nettogewinn soll im Gesamtjahr statt bei positiven 400 Mio. EUR jetzt bei Minus 500 Mio. EUR liegen. Die Umsatzprognose für das dritte Quartal wird erheblich von 830 Mio. EUR auf 725 Mio. EUR gekürzt.

Im Gesamtjahr wird jetzt ein Umsatzrückgang von ca. 10 Prozent erwartet. Der wichtige Titel „Skull & Bones“ wird ins kommende Geschäftsjahr verschoben. Für das nächste Geschäftsjahr 2023/24 ist Ubisoft dann aber wieder optimistischer und spricht von einem starken Umsatz- und Gewinnwachstum. Rund 1,5 Mrd. EUR an Cash stünden dem Unternehmen derzeit zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung. Zum Halbjahr lag die Nettoverschuldung jedoch bei 331 Mio. EUR.

Für das kommende Jahr erwarten Analysten derzeit im Schnitt rund 37 Prozent Umsatzwachstum und einen non-IFRS Gewinn von 2,36 EUR pro Aktie. Mit einem Kurs von etwa 21 EUR ist Ubisoft auf dem Papier also mittlerweile als relativ günstig anzusehen.

Fazit: Anleger warten erstmal ab, wo sich der Kurs die Tage „setzt“. Wir sprechen von einer heftigen Enttäuschung bei einer aber bereits tief gefallenen Aktie. Der Börsenwert von aktuell rund 2,55 Mrd. EUR wirkt mittlerweile eher anspruchslos. Eine Aktie zum Beobachten.

23/24 und 24/25 aktuelle Konsensschätzungen, die aber noch sinken dürften

Jahr 2022/23e* 2023/24e* 2024/25e*
Umsatz in Mio. EUR 1900,00 2.608,00 2.857,00
Ergebnis je Aktie in EUR -4,00 2,36 2,85
KGV -5 9 7
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Ubisoft Entertainment S.A.
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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