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14:43 Uhr, 21.10.2023

UAW-Chef mahnt weitere Fortschritte in den Tarifverhandlungen an

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Von Ryan Felton

NEW YORK (Dow Jones) - Der Chef der US-Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW), Shawn Fain, sieht Fortschritte in den Tarifverhandlungen mit den drei großen Autoherstellern in Detroit. Er ruft die Autokonzerne aber dazu auf, sich noch mehr zu bewegen und hat mit einer Ausweitung des Streiks der Gewerkschaft gedroht, der seit sechs Wochen andauert.

General Motors, Ford Motor und die Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis haben jeweils 23 Prozent Lohnerhöhungen für die Beschäftigten über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren angeboten, sagte Fain am Freitag bei einer Livestream-Übertragung einer Rede an die Gewerkschaftsmitglieder. Das würde für diese Beschäftigten einen Rekordvertrag bedeuten, aber die Unternehmen haben Fain zufolge noch Spielraum, ihre Angebote zu erhöhen.

"Diese extrem profitablen Unternehmen haben mehr zu bieten", sagte Fain.

Fain sagte auch, er habe von einigen Mitgliedern die Forderung gehört, eine vorgeschlagene Vereinbarung zur Abstimmung zu stellen. Die Arbeitnehmer hätten das letzte Wort, aber die Gewerkschaftsführung werde noch kein vorläufiges Abkommen zur Abstimmung vorlegen, sagte Fain.

"Es gibt noch mehr zu gewinnen", sagte Fain.

Die 88 Jahre alte Gewerkschaft bestreikt zum ersten Mal in ihrer Geschichte alle drei Detroiter Automobilhersteller gleichzeitig. Etwa ein Fünftel der 146.000 gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der Unternehmen streiken in sechs Fabriken und Dutzenden von Vertriebszentren für Ersatzteile.

Seit Beginn der Arbeitsniederlegungen Mitte September hat der Streik die geplante Produktion von etwa 145.000 Fahrzeugen zum Erliegen gebracht, schätzt die Deutsche Bank in einer Research Note vom Freitag. Dies schließe auch Auswirkungen auf die Produktion in den nicht bestreikten Werken. Der Streik habe GM und Ford jeweils rund 766 Millionen US-Dollar an operativem Gewinn gekostet, Stellantis rund 384 Millionen Dollar.

Laut Branchenanalyst Cox Automotive verursachen die Arbeitsniederlegungen derzeit Produktionsausfälle von etwa 43.000 Fahrzeugen pro Woche, was etwa 30 Prozent der Produktion der Detroiter Unternehmen im Sommer entspricht.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/uxd

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