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11:11 Uhr, 21.03.2014

Türkei blockiert Twitter

In der Türkei ist der Zugang zum Kurznachrichtendienst Twitter weitestgehend blockiert. Regierungschef Erdogan hatte zuvor mit einem Verbot gedroht. Erdogan fühlt sich nach Korruptionsvorwürfen in die Enge getrieben.

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Ankara (BoerseGo.de) - Die türkischen Behörden haben den Zugang zum Kurznachrichtendienst Twitter abgeschaltet. Nutzer berichteten am Freitag, die Seite der Plattform könne seit der Nacht nicht aufgerufen werden oder sei auf einen gerichtlichen Sperrvermerk umgeleitet. Begründet wird der Schritt damit, dass das Unternehmen Gerichtsentscheidungen ignorieren würde, wie die Zeitung „Hürriyet" berichtet. Die Plattform sei verpflichtet gewesen, bestimmte Links aufgrund von Beschwerden türkischer Bürger zu entfernen, hieß es.

Hintergrund ist offensichtlich die Korruptionsaffäre, mit der Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan durch heimliche Mitschnitte von Telefonaten in Verbindung gebracht wurde. Hinweise auf die Mitschnitte wurden per Twitter verbreitet. Erdogan hatte gestern angekündigt, gegen den Kurznachrichtendienst und andere soziale Medien vorzugehen. „Twitter und solche Sachen werden wir mit der Wurzel ausreißen. Was dazu die internationale Gemeinschaft sagt, interessiert mich überhaupt nicht“, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu den Regierungschef am Donnerstag.

Erdogan hatte bereits zuvor angekündigt, nach der Kommunalwahl Ende des Monats gegen soziale Medien vorzugehen. Für Gegner Erdogans sind soziale Online-Medien die Kommunikationsmittel schlechthin. Die Androhung nahm er dann zunächst wieder zurück, nachdem Staatspräsident Abdullah Gül ihn diesbezüglich kritisiert hatte.

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat rund zehn Millionen Nutzer in der Türkei. Die türkischen Kommunalwahlen finden am übernächsten Sonntag statt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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