Trumps Tiraden: In Mexiko geht die Angst um
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Mexiko-Stadt (Godmode-Trader.de) - Mexiko steckt wenige Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump in einer tiefen Krise. Das hat nicht nur mit Trump zu tun. Aber Trump hat den Absturz beschleunigt. Am Mittwoch fiel die mexikanische Landeswährung Peso auf einen Rekordtief zum US-Dollar, die Talfahrt hielt am Donnerstag an. Zeitweise mussten über 22 Peso für einen Dollar hingeblättert werden. Die mexikanische Nationalbank Banxico versuchte, mit Interventionen am Devisenmarkt und dem Verkauf mehrerer Milliarden Dollar gegenzusteuern.
Trump hatte gestern auf seiner ersten Pressekonferenz nach seinem Wahlsieg im vergangenen November erneut verbal gegen den südlichen Nachbarn der USA losgeschlagen und angekündigt, bald mit dem Bau einer Grenzmauer zu beginnen. Selbst wenn der Grenzwall vom amerikanischen Steuerzahler vorfinanziert werden müsse, werde man später die Kosten etwa durch Zölle für mexikanische Ausfuhren in die Vereinigten Staaten vom Nachbarn zurückholen, sagte Trump. „Wir werden eine Mauer bauen", sagte der künftige US-Präsident. "Auf irgendeine Art und Weise wird uns Mexiko für die Kosten der Mauer entschädigen. Sei es über eine Steuer oder eine Zahlung."
Inzwischen hat der Peso die Verluste während der Pressekonferenz aber wieder ausgeglichen. Wegen der hohen Abhängigkeit Mexikos vom Handel mit den USA — über 80 Prozent der Exporte des Landes gehen in die USA — reagiert der Peso besonders sensibel auf Nachrichten rund um Trump. Das Handelsvolumen der beiden Ländern beträgt mehr als 532 Milliarden US-Dollar.
Auch bei anderen Themen trumpfte Trump auf wie noch zu Zeiten des Wahlkampfs. „Mexiko nutzt uns aus. Das dürfen wir nicht zulassen", sagte er. Besonders US-Firmen, die Produktionsstandorte nach Mexiko verlegen, hat er auf dem Radar. Solche Unternehmen würden künftig mit hohen Strafzöllen belegt, sagte er. Zuletzt hatte der Autokonzern Ford bereits ein Großprojekt in Mexiko eingestampft und stattdessen Investitionen in den USA angekündigt. Trump begrüßte die Entscheidung von Ford bei seiner Pressekonferenz ausdrücklich und äußerte die Erwartung, auch General Motors diesem Beispiel folgen werden.
Trump will zudem das gesamte, seit 1994 geltende nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta zur Disposition stellen. Denn er ist der Überzeugung, dass Nafta vor allem dem Handelspartner Mexiko Vorteile bringt, wegen der dortigen deutlich niedrigeren Löhne.
Klein begeben wollen die Mexikaner nicht, aber Offizielle sehen schwere Zeiten auf das Land zukommen. „Die neue Etappe in den bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Mexiko wird eine große Herausforderung in diesem Jahr werden", sagte Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto am Mittwoch vor Botschaftern und Konsuln. „Es ist offensichtlich, dass wir einige Meinungsverschiedenheiten mit der künftigen Regierung der Vereinigten Staaten haben.“ Alle Themen, die die bilaterale Beziehung bestimmen, stünden nun zur Debatte", sagte der mexikanische Präsident. „Niemals werden wir hinnehmen, dass unsere Würde als Land und als Mexikaner angegriffen wird.“
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