„Trumpflation“ sorgt für große Kapitalwanderung an den Finanzmärkten

Der Ausgang der US-Wahlen zeigte überraschende Markreaktionen. Nachdem Donald Trump seine erste Rede als zukünftiger Präsident hielt, reagierten die Finanzmärkte sehr positiv und allen voran der US-Leitindex Dow Jones schloss im Tagesverlauf 1000 Punkte höher als am Vortag. Seitdem sind starke Kapitalbewegungen in unterschiedlichen Sektoren zu beobachten. Einerseits konnten US- Finanztitel wie J.P. Morgan oder Goldman Sachs stark an Wert zulegen. Andererseits müssen Techunternehmen wie Facebook kräftige Kursabschläge verkraften. Investoren fürchten durch Trumps Außenpolitik eine fallende Wettbewerbsfähigkeit, da diese sehr vom globalen Markt abhängig sind.

Zusätzlich sind starke Kapitalflüsse weg vom Anleihenmarkt hin zum Aktienmarkt zu beobachten. Selbst eine Woche nach den US-Wahlen ist nicht nur ein hohes Volumen an den Aktienmärkten zu sehen, sondern auch eine sich vergrößernde Lücke zwischen steigender Volatilität bei den Anleihenrenditen und fallender Volatilität an den Aktienmärkten. Trumps Plan die US-Wirtschaft mit einer lockeren Steuerpolitik zu boosten lässt Renditen der US-Staatsanleihen steigen und Inflationserwartungen erhöhen sich signifikant. Investoren werden einen genauen Blick auf Trumps nächste Aussagen werfen, worauf auch die Emerging Markets weiterhin sensibel darauf reagieren könnten.

Marktteilnehmer schauen bereits nach Italien zum letzten marktrelevanten Referendum im Kalenderjahr 2016. Der italienische Euro-BTP Future gerät seit kurzem deutlich unter Druck. Ängste machen sich breit, dass es ein weiteres Mal zu einem negativen Ausgang eines Referendum kommen kann. Die Renditen der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen werden im Moment auf dem höchsten Level seit Mitte 2015 gehandelt, nicht zuletzt auch durch eine steigende Kreditausfallwahrscheinlichkeit Italiens. Die meisten Umfragen sehen das Nein-Lager in Italien vorne, was noch mehr Druck auf Staatsanleihen bedeuten könnte. Aber wir wissen ja wohin das blinde Vertrauen auf Umfragen führen kann.

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