Kommentar
09:38 Uhr, 22.12.2016

Gewinner & Verlierer an den Finanzmärkten im Jahr 2016

2016 zählt für mich zu einem der ereignisreichsten Börsenjahre seit der Finanzkrise. Events wie Brexit, US Wahlen und das Referendum in Italien sorgten mit Ihren unerwarteten Ausgängen für heftige Kursausschläge. Erstaunlicherweise wurden die Abschläge vor Börseneröffnung sofort wieder für Käufe genutzt und dienten als Initialzündung für steigende Aktienmärkte. Interessant war für längerfristige Anleger und institutionelle Kunden dabei die Tatsache, dass Trendmärkte bei den großen Anlageklassen zu beobachten waren, was Gewinner und Verlierer hervorbrachte.

Zu den Gewinnern gehören zum Jahresende die Developed Markets wie USA und Japan. Auch Europa konnte in den vergangenen Wochen ordentlich zulegen. Die drei großen Zentralbanken gingen dabei unterschiedliche Wege, wodurch der Dollar deutlich gegenüber den anderen beiden Währungen aufwertete. Die klassische Exportnation Japan profitierte von einem abwertenden Yen. Die Ankündigung im Sommer, dass die Anleihenkäufe weiter ausgeweitet werden, verhalf dem Nikkei unter anderem, dass der Index 23 % höher steht also noch vor sechs Monaten. Der Dow Jones konnte im gleichen Zeitraum „nur“ 12,2 % zulegen. Auf Jahressicht schlägt der Dow Jones mit 14,7 % den japanischen Index mit 4,6 % jedoch deutlich.

Wie in der vorherigen Kolumne beschrieben, kann ein starker US-Dollar zusätzlichen Druck auf die Schuldenlast der Emerging Markets ausüben, was vielleicht im nächsten Jahr ein Thema sein könnte. Im ersten Halbjahr konnte der MSCI Emerging Markets deutlich zulegen. Allen voran der MSCI Brasilien konnte seinen Wert mehr als verdoppeln ehe es zu Abschlägen gegen Ende des Jahres kam. Auf Jahressicht zählten die Emering Markets zu den Gewinnern. In den letzten Monaten konnten sich die Developed Markets gegenüber den Emerging Markets jedoch zunehmend behaupten. Bei den größten Gewinnern in 2016 darf auch Russland nicht außer Acht gelassen werden. Der MICEX konnte nicht nur 40 % seit dem Tief im Januar zulegen, sondern allein 13 % in den letzten sechs Wochen des Jahres. Obwohl die Sanktionen gegen Russland noch aktiv sind, war der Index einer der Hauptprofiteure nach der US-Wahl. Investoren erwarten ein besseres Verhältnis zu den USA in Verbindung mit einer möglichen Reduzierung der Sanktionen, was russischen Unternehmen deutlich zu gute kommen würde. Zusätzlich dazu wirkte sich eine Vereinbarung über eine Drosselung der Ölfördermenge der OPEC Länder positiv auf den russischen Index aus.

Edelmetalle wie Gold und Platin zeigten in diesem Jahr zwei komplett verschiedende Gesichter. Gehörten diese noch zu den am stärksten steigenden Rohstoffen in der ersten Jahreshälfte, notierten diese in der letzten Jahreshälfte deutlich schwächer. Da Edelmetalle in US-Dollar gehandelt werden, wird der Kauf für ausländische Investoren wie China und Indien teurer. Das kann die Nachfrageseite empfindlich treffen. Auch durch die sehr geringe Volatiliät bzw. Unsicherheit an den Finanzmärkten waren Edelmetalle weniger gefragt.

Es kann für den DAX und anderen europäischen Indizes auch ein interessantes Jahr 2017 werden. Ein überraschender Ausgang der Wahlen in Frankreich und Deutschland könnte die Finanzmärkte ähnlich beeinflussen wie in diesem Jahr. Marktteilnehmer werden auch weiter ein Auge auf Italien werfen, wie sich die Nachrichtenlage im Bankensektor entwickelt. Solange Draghi den Leitzins weiter auf Rekordtief hält und sich die Wirtschaftslage weiter verbessert, bleibt der Abstand zwischen der Dividenrendite von Aktien und dem risikolosen Zins weiter immens hoch. Mit weiteren Kapitalzuflüssen in die Aktienmärkte könnte somit zu rechnen sein. Ob das auch für höhere Notierungen im DAX in 2017 reicht, bleibt abzuwarten.

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Über den Experten

Manuel Suckart
Manuel Suckart
Associate Business Development DEGIRO German Market

Manuel Suckart studierte Financial Markets in Deutschland und Belgien und arbeitet seitdem für den niederländischen Online Broker DEGIRO im Bereich Business Development in Amsterdam. Seine Kolumnen beinhalten allgemein relevante Kapitalmarktthemen und marktrelevante Ereignisse. Der Online Broker bietet seinen Kunden eine schnelle Registrierung, eine sichere Struktur, eine innovative Plattform und über 60 Börsenplätze.

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