Kommentar
21:27 Uhr, 29.05.2020

Trump verzichtet auf scharfe China-Sanktionen – Markt reagiert erleichtert

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Beziehungen zur Weltgesundheitsorganisation WHO zu beenden und die Sonderbehandlung von Hongkong zu beenden. Der Markt reagiert allerdings erleichtert, dass Trump den Handelsdeal mit China nicht infrage stellt.

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US-Präsident Donald Trump hat bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses China scharf angegriffen. "Für Dekaden haben sie die USA betrogen wie niemand sonst", sagte Trump am Freitagabend und verwies unter anderem auf Handelspraktiken, mit denen die USA geschädigt worden seien. Allerdings schreckte Trump davor zurück, Sanktionen gegen China zu verhängen oder den Phase-1-Handelsdeal mit China aufzukündigen. Man wolle eine offene und konstruktive Beziehung zu China, um dies zu erreichen, müsse man aber die eigenen Interessen energisch verteidigen, sagte der US-Präsident.

Trump kündigte an, die Sonderbehandlung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong zu beenden, nachdem Peking die Autonomie Hongkongs mit einem neuen nationalen Sicherheitsgesetz gefährdet hat. Dies solle auch die wichtigen Bereiche Exportkontrollen und Zölle betreffen, sagte Trump. Wegen der weitgehenden Autonomie der chinesischen Sonderverwaltungszone hatte Hongkong bisher besondere Handelsbeziehungen zur USA.

Die Einreise bestimmte chinesischer Staatsbürger, die als Sicherheitsrisiko identifiziert worden seien, solle verboten werden, sagte Trump. Zudem solle das Verhalten von chinesischen Unternehmen untersucht werden, die in den USA börsennotiert seien. Ziel sei es, US-Investoren zu schützen. Chinesische Unternehmen müssten nach den gleichen Regeln spielen wie andere Unternehmen. Ein Delisting chinesischer Unternehmen, das angeblich bereits erwogen wurde, kündigte Trump aber nicht an.

Die USA werden zudem die Beziehungen der USA zur Weltgesundheitsorganisation WHO beenden, wie Trump erläuterte. Trump hatte bereits in der Vergangenheit damit gedroht, weil er in der WHO einen zu großen Einfluss Chinas sieht. Die bisherigen Zahlungen an die WHO wolle man anderen weltweiten Gesundheitsinitiativen zur Verfügung stellen.

Trotz der scharfen verbalen Angriffe auf China reagierte der Aktienmarkt erleichtert, dass Trump den Handelsdeal mit China nicht infrage stellte und auch keine scharfen Sanktionen gegen das Land ankündigte.

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12 Kommentare

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  • 1 Antwort anzeigen
  • Edka
    Edka

    Im Rheinland würde man sagen LABERHANNES - nicht mehr und nicht weniger - und wenn es wieder darauf ankommt wird wieder einmal der Schwanz eingezogen. Gut dass Angie den G7 abgeblasen hat

    18:52 Uhr, 31.05.2020
  • Martin85
    Martin85

    Was sollte den Markt jetzt noch belasten ?? Ab jetzt, und das leider viel zu spät, werde ich wohl wieder long gehen

    22:31 Uhr, 29.05.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Martin85
    Martin85

    Wer sollte ihn Außenpolitisch nun aber noch ernst nehmen, die Chinesen sicher nicht. Wenn das mal nicht der größte Fehler seinerseits war. Ein Maulheld, der vor jeder Konfrontation zurückschreckt, mehr nicht. China wird es nutzen, in ihrem Sinne...

    22:28 Uhr, 29.05.2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Der grenzdebile, untragbare Präsident betreibt Marktpflege. Immerhin.

    22:00 Uhr, 29.05.2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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