Kommentar
15:31 Uhr, 20.07.2018

Trump-Tweets lassen Euro hochschießen und DAX einbrechen

US-Präsident Donald Trump legt bei seinen Angriffen gegen die US-Notenbank nach und wettert gegen angebliche Währungs- und Zinsmanipulationen durch Europa und China. Außerdem betont Trump, dass er bereit sei, alle chinesischen Waren mit Zöllen zu belegen. Der Euro schießt nach oben, der DAX geht in die Knie.

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Nachdem US-Präsident Trump bereits am Donnerstagabend den Zinserhöhungskurs der US-Notenbank kritisiert hatte, legt der US-Präsident am Freitag nach. In zwei Mitteilungen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter kritisierte Trump erneut die Zinserhöhungen der Fed und bezichtigte zudem China und die EU, ihre Währungen künstlich nach unten zu manipulieren.

Zudem erklärte Trump in dem erst am Freitag gegen 12:00 Uhr MESZ vollständig ausgestrahlten Fernsehinterview, dass er bereit sei, Zölle auf alle in die USA importierten Waren aus China zu verhängen. "Ich bin bereit, bis 500 zu gehen", sagte Trump in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem Finanzsender CNBC. Damit spielte Trump darauf an, dass im vergangenen Jahr chinesische Waren im Wert von 505 Milliarden Dollar in die USA importiert wurden, während die USA nur Waren im Wert von 129,9 Milliarden Dollar nach China exportierten.

Um 14.43 Uhr und 14:51 Uhr MESZ legte Trump in zwei Tweets nach und erneuerte seine Kritik an den Zinserhöhungen der US-Notenbank und an der Geldpolitik in Europa und China. "China, die Europäische Union und andere haben ihre Währungen und Zinssätze niedriger manipuliert, während die USA die Zinsen erhöhen und der Dollar mit jedem Tag stärker und stärker wird - was uns unseren großen Wettbewerbsvorteil wegnimmt. Wie immer, ebenes Spielfeld ...", schrieb Trump auf Twitter.

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In einem zweiten Tweet ergänzte Trump: "Die Vereinigten Staaten sollten nicht dafür bestraft werden, dass es uns so gut geht. Die Straffung [der Zinspolitik] schadet allem, was wir getan haben. Den USA sollte es erlaubt sein, sich das zurückzuholen, was durch illegale Währungsmanipulation und schlechte Handels-Deals verloren wurde. Schulden werden fällig und wir erhöhen die Zinsen - Wirklich?", so Trump.

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Bereits am Donnerstagabend wurde ein Teil des CNBC-Interviews bekannt, in dem der US-Präsident sagte, dass er "nicht begeistert" sei von den Leitzinserhöhungen der US-Notenbank. "Es gefällt mir nicht, dass wir all die Arbeit in die Wirtschaft stecken und dann sehe ich wie die Zinsen steigen", sagte Trump. Die USA würden benachteiligt, da die Geldpolitik in Europa und Japan lockerer sei. In der Folge hatte der Dollar bereits am Donnerstagabend deutlich nachgegeben und der Euro spürbar zugelegt. Auch die Zinsen waren als Reaktion auf die Aussagen Trumps zurückgegangen.

Am Freitag belasten der stärkere Euro und die Vorwürfe Trumps einer angeblichen Währungsmanipulation durch Europa auch den DAX, der nach den Trump-Twees deutlich nachgab.

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  • mertensahens
    mertensahens

    Trump sagte „Wie immer, KEIN ebenes Spielfeld...“, im Sinne von unfaire Spielbedingungen, und nicht „Wie immer, ebenes Spielfeld“!

    23:57 Uhr, 20.07. 2018
  • Jörg Eberlein
    Jörg Eberlein

    Da sieht man das der Trump von Makroeconomy keine Ahnung hat. Die USA haben doch den Euro weich gemacht.

    21:22 Uhr, 20.07. 2018
  • Thomas Spornraft
    Thomas Spornraft

    Hat denn nicht zuerst die FED durch Nullzins und dann durch QE 1-3 versucht den Dollar zu drücken - (natürlich vielleicht als Nebeneffekt um den Markt mit Kapital zu Fluten) und dann sogar der EZB geraten (um nicht zu sagen aufgefordert) das gleiche zu tun?
    Vielleicht rührt der Euro eher daher dass die Euro Zone massive Probleme hat/hatte (Griechenland, Italien, Brexit)

    17:01 Uhr, 20.07. 2018
  • EsJay
    EsJay

    US-Präsident Donald Trump legt bei seinen Angriffen gegen die US-Notenbank nach und wettert gegen angebliche Währungs- und Zinsmanipulationen durch Europa und China.

    Was heißt hier 'angeblich'? Die EZB macht seit Jahren nichts anderes. Der Gipfel dieser Frechheit sind massiv negative Zinsen. Nicht nur die -0,4% Einlagefazilität, sondern insbesondere auch die negativen Zinsen für Staatsanleihen (alle Bundesanleihen bis 7 Jahren Laufzeit haben einen Negativzins).

    Und das damit automatisch auch der Euro gedrückt wird, ist wohl auch klar.

    16:12 Uhr, 20.07. 2018
  • Sputnik1648
    Sputnik1648

    Moin, moin,

    die Langeweile ist zumindest Heute vom Markt. Endlich einmal wieder eine Bewegung, auch wenn man selbst diesen Short knapp verpasst hat. Er lag in der Luft.

    16:07 Uhr, 20.07. 2018

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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