Trump im Weißen Haus
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München (GodmodeTrader.de) – Nach Meinung von Georg Graf von Wallwitz, Fondsmanager der Phaidros Funds und Geschäftsführer der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH, gibt es im Wesentlichen zwei Interpretationen für den Wahlausgang in den USA. Die eine stammt von Alexis de Tocqueville aus dem Jahr 1835, der in seinem Buch über die Demokratie in Amerika und über den Wahlvorgang dort schreibt. Nach dieser Interpretation werde alles halb so heiß gegessen, wie es gekocht wird. „Es weiß nach einem Jahr der erratischen Tweets und emotionalen Ausbrüche doch niemand, wofür Trump eigentlich steht. Der Kongress wird sich von Trump nicht die Gesetze vorschreiben lassen“, so von Wallwitz.
„Die Amerikaner sind Pragmatiker und werden auch unter Trump einigermaßen vernünftig sein. Trump wird gegenüber dem Ausland verbal abrüsten, im Inland die Steuern senken und in Infrastruktur investieren. Diese Interpretation hat die kurze und mittlere Frist im Auge – und für etwas Anderes interessieren sich die Märkte ja auch nicht. Und vermutlich ist sie nicht falsch. Es ist nun nicht der Zeitpunkt, irgendwelche Dinge übers Knie zu brechen. Cool bleiben ist meistens das Richtige an den Finanzmärkten“, appelliert von Wallwitz.
Es gibt aber auch noch eine mindestens gleichberechtigte Interpretation, welche die langfristigen Folgen betrifft. Demnach haben die Völker keine Lust mehr auf den rationalen und effizienten modernen Verwaltungsstaat westlicher Prägung. „Die Menschen werden von anonymen Bürokratien gegängelt, die heute irgendwo in Washington beziehungsweise Brüssel sitzen, und nur noch auf die globalisierten Eliten und deren Interessen hören“, so von Wallwitz. „Wer sich als Opfer einer bedrohlichen Entwicklung sieht, besinnt sich zurück auf Religion, Nation und Rasse. Das Resultat sind Wahlerfolge für starke Männer (Putin, Erdogan, Trump), welche das Selbstwertgefühl der Menschen steigern. Eine national ausgerichtete Politik wird uns alle nicht wohlhabender machen, sondern im Gegenteil, ärmer. Aber die Menschen werden eine Weile lang glücklicher sein“, warnt von Wallwitz.
Für die Unternehmen könnte das eine schleichende Erosion der Gewinne bedeuten, das ist schlecht für die Aktien. Und Zölle und Kleinstaaterei bedeuten mehr Inflation, das ist schlecht für die Anleihen. „Für Anleger bleibt also der Rat, kurzfristig die Nerven zu behalten und zu sehen, wie die Dinge sich tatsächlich entwickeln, in den USA und in der EU. Die langfristige Tendenz zu weniger Offenheit und weniger Effizienz, hin zu mehr Nation und mehr Religion sind aber für keine Anlageklasse gut. Es wird mehr Sand im Getriebe aller Märkte geben. Ob es nur Sand ist, oder ob es Brocken sind, wird erst die Zeit erweisen“, so von Wallwitz.
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