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13:30 Uhr, 23.03.2011

Trotz kurzfristig erhöhter Unsicherheiten spricht viel für europäische Aktien

Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach einem insgesamt guten Jahresauftakt ist es an den europäischen Aktienmärkten zuletzt zu einer stärkeren Verunsicherung gekommen. Die Gründe dafür reichen von Sorgen über einen Anstieg des Ölpreises und Inflationsängsten bis zu den ungelösten Problemen der Euro-Randstaaten. Insbesondere auch die tragischen Ereignisse in Japan werden nach Einschätzung von Invesco Perpetual einen erheblichen Einfluss auf die Kapital- und Währungsmärkte haben. Obwohl sich all dies in einer temporär erhöhten Risikoaversion niederschlagen könnte, sehen die europäischen Aktienexperten der Investmentgesellschaft durch unterschiedliche Faktoren in ihrem positiven mittel- bis langfristigen Ausblick bestätigt und halten die europäischen Aktienmärkte weiter für sehr attraktiv bewertet.

In seiner jüngsten Monthly Summary für März 2011 verweist das Henley European Equity Team vor allem auf die fortschreitende konjunkturelle Erholung, die insgesamt positiv ausgefallene Berichtssaison in Europa, die gesunden Unternehmensbilanzen, die Spielraum für neue Investitionen und Ausschüttungen an die Aktionäre eröffnen, sowie die Belebung des M&A-Marktes. "Die Erholung ist gefestigt, und im globalen Vergleich bietet Europa viel unerschlossenes Wertpotenzial. Dazu bestärkt uns das weiterhin geringe Aktienengagement der institutionellen Investoren im Euroraum in unserem optimistischen Ausblick", sagt Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual.

Mit Blick auf das Risiko, dass ein Übergreifen der Aufstände in Nordafrika auf Saudi-Arabien den Ölpreis in die Höhe schießen lassen könnte, verweisen die Investmentexperten von Invesco Perpetual auf eine Citigroup- Untersuchung historischer Ölpreisschocks. Dieser Studie zu Folge war in der Vergangenheit jeweils vor allem der relative Preisanstieg des Ölpreises - und nicht das absolute Preisniveau - entscheidend dafür, ob ein Ölpreisschock zu einer Rezession führte. "In jedem der sechs Fälle, in denen sich der Ölpreis im Vorjahresvergleich mindestens verdoppelte, folgte eine globale Rezession bzw. eine Baisse an den Aktienmärkten. Heute entspräche eine solche Steigerungsrate einem Ölpreis von 150-160 US$ je Barrel", so Stellini. "Das aktuelle Preisniveau wirkt zwar als konjunkturelle Bremse, stellt aber keine fatale Bedrohung für die Erholung dar."

Auch für erhöhte Inflationsängste in Europa sieht Stellini keinen Grund. "Die Regierungen wissen, wie fragil die Erholung ist und wie wichtig daher eine vorsichtige Vorgehensweise ist", sagt er. "Staaten in Not werden weiter Liquiditätszuschüsse erhalten. Die Notenbanken werden die Zinsen nur maßvoll anpassen und eher einen leicht erhöhten Preisdruck in den Kernländern in Kauf nehmen als das Risiko einzugehen, die Erholung in der Peripherie im Keim zu ersticken."

Während Stellinis Team weiter damit rechnet, dass auch Portugal auf externe Hilfe angewiesen sein wird, halten sie Spaniens Solidität in Folge der jüngsten strukturellen Reformen und Bankenrekapitalisierungen für gesichert. Dennoch rechnen die Investmentexperten damit, dass diese und weitere Fragen bezüglich der künftigen Ausrichtung des europäischen Rettungsmechanismus, erneuter Banken-Stresstests oder potenziell zunehmender politischer Unsicherheiten in einigen europäischen Staaten die Märkte in den kommenden Monaten beschäftigen werden. Vor diesem Hintergrund halten sie eine temporäre Unterbrechung des Aufwärtstrends an den europäischen Märkten nicht für verwunderlich. "Das attraktive Bewertungsniveau in Verbindung mit den besseren Fundamentaldaten und der weiterhin geringen Marktbeteiligung stimmt uns zuversichtlich", meint Stellini jedoch.

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