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14:27 Uhr, 13.03.2013

Troika will Rettungspaket für Zypern verkleinern

Brüssel (BorseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge sucht die Troika nach Wegen, um das Rettungspaket für Zypern drastisch zu verkleinern. Die Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) arbeiteten daran, die Gesamtsumme der Hilfen auf rund zehn Milliarden Euro einzudampfen, wie das "Wall Street Journal Deutschland" unter Berufung auf Kreise berichtet. Bisher war von einer Summe von bis zu 17 Milliarden Euro die Rede. Davon waren zehn Milliarden Euro allein für die Rekapitalisierung Banken vorgesehen. Grund für die Gespräche in diese Richtung seien Sorgen über die Schuldenlast des Landes. Ein Hilfspaket von 17 Milliarden Euro würde die zyprischen Schulden auf 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nach oben katapultieren, so das Blatt.

Derzeit würden verschiedene Maßnahmen diskutiert. So soll der Steuersatz für Unternehmen von bisher zehn Prozent auf 12,5 Prozent angehoben werden und so für zusätzliche Staatseinnahmen sorgen. Zudem sollen höhere Erlöse aus Privatisierungen dazu beitragen, den Rettungsbedarf zu senken. Ferner sei eine rückwirkende Besteuerung von Zinsen aus Sparguthaben im Gespräch. Damit soll eine Gläubigerbeteiligung, gegen die sich Zypern mit aller Kraft stemmt, vermieden werden.

Falls die die Verhandlungen der Troiks gut vorankommen, könnte es bereits eine kurzfristige Entscheidung über Hilfen geben. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem kündigte heute an, dass sich die Finanzminister der Eurozone am Freitag nach dem EU-Gipfel noch zusammensetzen werden, um über Hilfsmaßnahmen für Zypern zu beraten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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