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16:22 Uhr, 07.01.2010

Trendwende bei der Altersvorsorge

Frankfurt (BoerseGo.de) - Mit dem Börsen- und dem erwarteten Wirtschaftsaufschwung findet bei den Menschen offenbar auch wieder ein Umdenken bei der Altersvorsorge statt. Wie aus einer Umfrage von Union Investment zum Anlegerverhalten bei der Altersvorsorge im vierten Quartal 2009 hervorgeht, halten es aktuell 72 Prozent der Anleger für notwendig, sich mit der privaten Altersvorsorge zu beschäftigen. Damit stieg das Bewusstsein für eine zusätzliche Vorsorge erstmals seit dem zweiten Quartal 2008 wieder an. Damals lag der Anteil bei 77 Prozent und fiel auf 68 Prozent im dritten Quartal 2009 konstant ab.

Einen besonders hohen Anstieg gab es in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen. Hier sehen mit 79 Prozent überdurchschnittlich viele Personen eine Notwendigkeit, sich mit dem Thema private Vorsorge zu beschäftigen. Im Vorquartal waren es nur 71 Prozent. Doch trotz dieses Bewusstseins liegt in dieser Altersklasse der Anteil derjenigen, die sich bereits sehr stark oder stark mit dem Thema beschäftigt haben, bei lediglich 63 Prozent und damit deutlich unter dem Durchschnitt von 71 Prozent über alle Altersgruppen. "Bei den jungen Menschen existiert offensichtlich eine deutliche Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln. Die Banken, aber vor allem die Schulen müssen hier mehr tun, um die Funktionsweise der Vorsorgesysteme zu vermitteln und dadurch den Handlungsabsichten auch Taten folgen zu lassen", so Hans Joachim Reinke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Gefragt nach der Einschätzung, welche Anlageform eine höhere Auszahlung im Alter ermöglicht, nannten 48 Prozent Investmentfonds (Vorquartal 47 Prozent). Nur 41 Prozent nannten private Versicherungen. Interessant hierbei ist hier die Korrelation zum Börsenverlauf. Nach dem Einbruch der Börsen sank auch die Erwartung bei den Anlegern. Im vierten Quartal 2008 hielten noch 48 Prozent Investmentfonds für die renditeträchtigere Anlageform. Dieser Wert sank dann auf 41 Prozent im zweiten Quartal 2009 ab. Mit dem nachhaltigen Aufschwung der Märkte im Jahr 2009 stieg die Erwartung an die Auszahlungshöhe von Investmentfonds nun wieder auf den Ausgangswert Ende 2008.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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