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11:11 Uhr, 21.01.2013

Trends an den Anleihemärkten: Spread-Einengung erwartet

Frankfurt (BoerseGo.de) - „Einer der derzeit wichtigsten Trends am Anleihemarkt ist der Rückgang der Spreads zwischen Papieren von der EWU-Peripherie einerseits und Bundesanleihen andererseits. Diese Entwicklung setzte im vergangenen Sommer ein, als EZB-Präsident Mario Draghi versprach, alles zu tun, um den Euro zu retten“, so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers.

Anlegern stelle sich nun die Frage, wie weit diese Spread-Verengung noch gehen könne. Eine ähnlicheSpread-Verengung habe bereits im Vorfeld der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion im Jahr 1999 stattgefunden. Seinerzeit seien die Risikoaufschläge so sehr geschrumpft, dass es renditemäßig kaum mehr einen Unterschied zwischen Papieren wie etwa italienischen und deutschen Staatsanleihen gegeben habe, heißt es weiter.

Zwar unterschieden sich die Renditeniveaus immer noch deutlich, doch hätten sie sich sehr viel stärker angenähert, als dies noch vor einem Jahr der Fall gewesen sei. Zehnjährige italienische Staatsanleihen rentierten immer noch 2,6 Prozent höher als Bundesanleihen; auf spanische Papiere würden um 3,38 Prozent höhere Zinsen gezahlt. „Die aktuellen Markttrends und Investmentströme legen nahe, dass man eine Wiederholung der Vergangenheit – also eine weitere Spread-Einengung – erwartet. Danach könnten die Renditeaufschläge in Italien um weitere 200 bis 240 Basispunkte und in Spanien um bis zu 300 Punkte gegenüber Bundesanleihen fallen“, so Iggo.

Angesichts der nunmehr über zwei Jahre währenden Krise und der deutlichen Verschlechterung von Haushaltssalden und Schuldensituation stellt sich Iggo indes die Frage: „Geht die Entwicklung in Europa in die richtige Richtung, um einer erneuten Annäherung der Spreads den Weg zu ebnen, oder weil die Anleger jetzt verstärkt ins Hochrisikosegment drängen?“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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