Kommentar
13:07 Uhr, 22.06.2020

Traue keiner Coronastatistik, die du nicht selbst.....

. genau unter die Lupe genommen hast. Andernfalls wird man als Anleger böse überrascht, wenn die Fakten erkannt werden.

Die Fakten sprechen derzeit gegen eine Fortsetzung der Rally. Dafür sind vor allem die USA verantwortlich. Die ersten Unternehmen schließen wieder freiwillig ihre Geschäfte. Zu diesen Unternehmen gehört auch Apple. Die ersten Geschäfte wurden in Bundesstaaten, die besonders betroffen sind, wieder geschlossen.

Das sollte wirklich jeden Anleger aufhorchen lassen. In den USA ist die Öffnung noch nicht einmal überall angekommen, da beginnen Unternehmen schon wieder mit freiwilligen Restriktionen. Kein gewinnorientiertes Unternehmen verzichtet auf Umsatz und Gewinn, wenn es nicht notwendig ist.

Die US-Regierung hält das alles nach wie vor für Humbug. Die Krise wird mehr als PR-Problem gesehen, denn als gesundheitliches. So gab es in den USA keine einheitliche Linie, nicht zu Beginn der Krise und auch jetzt nicht, da die Fallzahlen wieder steigen. Die Fallzahlen steigen auch nur, so die Regierung, weil mehr getestet wird.

Das wollen wir unter die Lupe nehmen. Grundsätzlich ist es absolut logisch, dass mehr Tests auch zu mehr gemeldeten Fällen führen. Werden 100.000 Tests durchgeführt, findet man mehr Menschen mit dem Virus als bei der Durchführung von nur 100 Tests. Aber ist der Anstieg der Fallzahlen in den USA wirklich nur auf höhere Testraten zurückzuführen?


Die kurze Antwort: Nein. Zu Beginn der Krise gab es in allen Ländern ein ähnliches Phänomen. Die Fallzahlen stiegen zusammen mit den durchgeführten Tests. Das galt für Deutschland ebenso wie für Italien und die USA (Grafiken 1-3). Inzwischen zeigt sich aber ein ganz anderes Bild. In Deutschland und Italien wird so viel getestet wie noch nie und trotzdem gehen die Fallzahlen zurück.

Die USA tanzen hier aus der Reihe. Nachdem die Fallzahlen fast zwei Monate lang fielen, wenn auch langsam, steigen sie seit einiger Zeit wieder. Obwohl auch während dieser Zweimonatsperiode immer mehr getestet wurde, fielen die Zahlen. Die Regierung macht es sich also zu einfach, wenn sie die Zahlen abtut.

Betrachtet man die Fälle, die durch die Durchführung eines Tests hervorgebracht werden (Grafik 4), wird klar, dass die USA ein reales Problem haben. In Italien und Deutschland steigen die täglich durchgeführten Tests, aber die Anzahl an Personen, die als infiziert erkannt werden, sinkt. Das geht nur, wenn die Ansteckungen effektiv zurückgehen.

In den USA wird ebenfalls immer mehr getestet, aber die Fälle, die pro Tests erkannt werden, stagniert. Die Ansteckungsrate stagniert seit einem Monat und beginnt wieder zaghaft zu steigen. Bevor die USA überhaupt die erste Welle unter Kontrolle gebracht haben, kommt es zu einer zweiten. Die Folgen für die Wirtschaft sind nicht ansatzweise abzuschätzen. Es muss ein wahres Wunder geschehen, damit das nicht zu einem neuen Crash führt.

Clemens Schmale


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7 Kommentare

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  • katzenfreund
    katzenfreund

    ich mache es mir einfach habe Physik- und Mathe (Informatik) Diplom aber null Ahnung von Virologie und Immunologie also habe ich zu Corona Massnahmen" KEINE (!) Meinung zu haben und wenn ich eine Meinung hätte, könnte ich die nicht traden also nichts dafür kaufen

    Den meisten Politkschreiern geht es genau so aber die können ihre Meinung verkaufen

    23:08 Uhr, 22.06.2020
  • politbüro
    politbüro

    Es heißt nicht „unter die Lupe genommen“ sondern „selbst gefälscht“ und zweitens werden erst am Ende die Fundamentaldaten – wie viel Tote (durch oder mit Virus) mehr oder weniger als der langjährige Durchschnitt – aufzeigen, ob der ganze Wahnsinn gerechtfertigt war oder nicht.

    Als Anleger werde ich mich, so es geht, schön an der Seitenlinie halten - Cash, Edelmetalle, Rohstoffe, Versorger – und versuchen, mir über unterschiedlichste Perspektiven ein Bild von dem zu verschaffen, was da gerade abläuft.

    By the way: wo ist eigentlich Andreas Hoose geblieben? Wo sind die ganzen Kommentatoren? Sezessionär, Dr. Bull, etc., etc.?

    Verduftet oder abgewürgt? Würde mich schon interessieren. War zwar manchmal etwas abgedreht, aber zum nachdenken und nachrecherchieren hat es immer wieder positiv animiert.

    22:28 Uhr, 22.06.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Tüskendör
    Tüskendör

    … wir polieren heute unseren Aluhut und lernen zum Thema "Verleugnen"

    (geklaut aus einer anderen Sache bei SPON).

    "Die Psychoanalyse spricht von einem Abwehrmechanismus, mit dessen Hilfe man die kognitive und emotionale Auseinandersetzung mit unangenehmen und belastenden Tatsachen vermeidet. Bei der Verleugnung handelt es sich also um eine psychische Reaktion, mit der sich das Individuum davor schützt, mit Tatsachen konfrontiert zu werden, die unangenehm sind, Angst auslösen oder auch zu moralischen Selbstvorwürfen führen würden."

    19:53 Uhr, 22.06.2020
    1 Antwort anzeigen
  • angola_murksel
    angola_murksel

    Wer sich mit Fachpublikationen beschäftigt, wird möglicherweise gelesen haben:

    Positive Coronatest sind zu 30% falsch, da die Tests auch auf Virussequenzen bereits abgetöter Viren im Körper anschlagen. Im Weiteren wird darauf hingewiesen, daß dies insbesondere und ausschließlich bei Genesenen passiert, aber auch bei Patienten mit Antikörpern und Rest-Virussequenzen von Sars und anderen Coronaviren, da diese Grundstrukturen besitzen, die identisch mit denen von Covid19 sind.

    Negative Coronatests hingegen stimmen mit einer Fehlerquote von nur 1,7% fast hundertprozentig.

    Will sagen: Aussagen, die auf der Durchführung von Test, insbesondere positiven Tests beruhen, sind völlig ungenau und wenig geeignet, irgendwelche validen Erkenntnisse daraus zu ziehen. Bei den mittlerweile 1300 positiv im Kreis Gütersloh Getesten gab es lt. Aussage Prof. Streek vergangene Woche bei Lanz keinerlei Hinweise vom Gesundheitsamt, da niemand Symptome hatte - es wurde eine Routinekontrolle durchgeführt. Es ist anzunehmen, daß die meisten der Infizierten möglicherweise längst genesen sind und nur noch Fragmente des Virus in sich tragen, auf welche allerdings der Test anschlägt. Wenn es anders wäre, müßten im Bereich Gütersloh die Nutzung von Beatmungsgeräten und Intensivbetten im selben Maße ansteigen. Darüber gibt es keine Informationen.

    13:34 Uhr, 22.06.2020
  • katzenfreund
    katzenfreund

    Genau die "politischen Meinungsmacher" die keine Ahnung von überhaupt irgend etwas haben also nicht von Immunologie und Viriologie, verbreiten ihre Meinung zu Corona etc so eifrig wie Missionare das Evangelium das kann übel ausgehen

    13:14 Uhr, 22.06.2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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