Analyse
13:40 Uhr, 20.01.2023

TRATON – Erstmals über 300.000 Fahrzeuge verkauft

Trotz eines Rückgangs bei den Auftragseingängen hat die Lkw- und Bustochter von VW im letzten Jahr einen neuen Absatzrekord erzielt.

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  • TRATON SE
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    Kursstand: 16,210 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • TRATON SE - WKN: TRAT0N - ISIN: DE000TRAT0N7 - Kurs: 16,210 € (XETRA)

Mit 305.500 Fahrzeugen knackte Traton die Absatzmarke von 300.000. Gegenüber dem Vorjahr, als 271.600 Fahrzeuge abgesetzt worden sind, entspricht dies einer Steigerung von 12 Prozent. Entscheidend dazu beigetragen hat die US-Tochter Navistar, die nach dem Erwerb im Jahr 2021 zum ersten Mal für ein ganzes Geschäftsjahr konsolidiert worden ist. Traton räumte ein, dass ohne Navistar der Konzernabsatz um 7 Prozent zurückgegangen wäre.

Die Lkw-Sparte erreichte mit 254.300 (Vorjahr 230.500) Fahrzeugen ein Plus von 10 Prozent, während das Bus-Geschäft den Absatz sogar um 57 Prozent auf 29.600 (VJ 18.900) Auslieferungen steigern konnte. Einen leichten Rückgang von 3 Prozent war beim Transporter MAN TGE auf 21.600 (VJ 22.200) Fahrzeuge zu verzeichnen.

Kalkulierter Rückgang bei den Lkw-Aufträgen

Der Absatzrekord ist insofern bemerkenswert, als auch Traton von der globalen Lieferkettenproblematik betroffen war und bei MAN Truck & Bus deshalb sogar ein mehrwöchiger Produktionsstopp durchgeführt werden musste. Deshalb ging Traton teilweise sehr restriktiv bei der Annahme von Bestellungen vor, was angesichts der gut gefüllten Auftragsbücher zu verkraften war.

Der Auftragseingang ging infolgedessen um 7 Prozent auf 334.600 (VJ 360.000) Fahrzeuge zurück. Davon betroffen waren neben dem Lkw-Geschäft, wo ein Minus von 10 Prozent auf 274.300 (VJ 305.700) Einheiten zu verzeichnen war, auch der Transporter MAN TGE. Hier war ein Rückgang von 12 Prozent auf 28.000 (VJ 32.000) Fahrzeuge zu verzeichnen. Im Bus-Geschäft haben hingegen alle Marken zulegen können, sodass der Auftragseingang in diesem Segment um 45 Prozent auf 32.300 (VJ 22.200) Einheiten gestiegen ist.

Erfreulich ist, dass das Book-to-Bill-Ratio, also das Verhältnis von Auftragseingang zum Absatz, mit 1,1 (VJ 1,3) über der wichtigen Marke von 1,0 geblieben ist.

Fazit: Trotz der allgemein bekannten Herausforderungen ist es Traton 2022 gelungen einen neuen Absatzrekord zu erzielen. Dass die Zahlen noch besser hätten ausfallen können, sollte deshalb zu verschmerzen sein. Die Traton-Aktie ist trotz des Kursanstiegs in den letzten Wochen nach wie vor äußerst günstig bewertet und weist eine ordentliche Dividendenrendite auf. Mein Kollege Sascha Gebhard hatte in seinem letzten Bericht bereits darauf aufmerksam gemacht. Alster Research sieht das Kursziel bei 20 Euro. Dem kann ich mich nur anschließen und lege mir auch ein paar Traton-Aktien ins Depot.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 38,27 39,41 39,86
Ergebnis je Aktie in EUR 2,28 3,29 3,80
KGV 7 5 4
Dividende je Aktie in EUR 0,70 1,00 1,20
Dividendenrendite 4,32 % 6,17 % 7,41 %

*e = erwartet

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: TRATON SE (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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