Transatlantisches Spannungsfeld
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Im März 2015 hat die US-Notenbank offiziell entschieden, bei der Normalisierung ihrer Geldpolitik nicht mehr „geduldig“ zu sein. Zeitgleich hat die Europäische Zentralbank die erste Runde von Staatsanleihenkäufen im Rahmen ihres quantitativen Lockerungsprogramms eingeläutet. Da die Notenbanken der beiden größten Volkswirtschaften nun in entgegengesetzte Richtungen marschieren, könnte dies unterschiedliche Auswirkungen auf die Märkte dies- und jenseits des Atlantiks haben, wie die Experten von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) im aktuellen „Macro Insights“ schreiben.
Die gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des anstehenden Zinserhöhungszyklus unterschieden sich nicht wesentlich von ihren Vorgängern. Arbeitslosenzahlen, Unternehmensgewinne und sogar die Kreditrisikoaufschläge – sie alle deckten sich weitgehend mit früheren Zyklen. Auch die divergierende globale Zinsentwicklung sei insofern nicht untypisch, als sich die deutschen Zinsen schon häufig unabhängig von ihren US-Pendants entwickelt hätten oder ihnen hinterhergelaufen seien, heißt es weiter.
„Allerdings ist unser Anleihe-Team bei Goldman Sachs Asset Management überzeugt, dass die globalen Makro- und Markttreiber derzeit höchstwahrscheinlich einen größeren Einfluss auf US-Vermögenswerte ausüben als in bisherigen Zyklen und sich die vollen Auswirkungen der geldpolitischen Divergenz erst noch zeigen werden. Trotzdem liefert der Blick zurück relativ gute Anhaltspunkte für die Zukunft. Vor diesem Hintergrund rechnen wir ab der zweiten Jahreshälfte 2015 mit Zinserhöhungen der Fed. Zudem erwarten wir eine gewisse Volatilität aufgrund der Unsicherheit, die bis dahin an den Märkten herrschen dürfte“, so die GSAM-Experten.
Im Mittelpunkt ihrer Asset-Allokation stehe die Übergewichtung von Industrieländeraktien und dem US-Dollar. „Unsere Positionierung bleibt bullish, was uns erlaubt, starke Kursbewegungen für taktische Umschichtungen zu nutzen. Da die Märkte das positivere Konjunkturumfeld zunehmend einpreisen, bevorzugen wir Aktien gegenüber Anleihen und vor allem gegenüber Währungen. Rohstoffe wirken nach wie vor korrekturanfällig und die Dollar-Stärke hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht“, heißt es.
Das weltweite Produktionswachstum dürfte sich in einem niedrigen, aber letztendlich wieder günstigen Inflationsumfeld weiter beschleunigen. Für diese These sprächen derzeit der spürbare Anstieg des globalen Einkaufsmanagerindex, das anziehende Kreditwachstum sowie die leicht positiven Inflationserwartungen in Europa und Japan. US-Unternehmensanleihen seien bei ihnen gegenwärtig leicht übergewichtet und US-Staatsanleihen untergewichtet. Trotz der damit verbundenen Unsicherheit spiegele eine Zinserhöhung letzten Endes nur das Vertrauen der Fed in die zugrunde liegende Konjunkturdynamik wider. Unter dem Strich sollte sich dies für viele Anlageklassen als positiv erweisen, heißt es weiter.
„In der Eurozone sind wir vorsichtig gegenüber Peripherie-Staatsanleihen und entsprechend taktisch positioniert. Dabei haben wir gemäß unserer Relative-Value-Einschätzung Spanien und Italien leicht übergewichtet. Wir glauben, dass Aktien bei der Positionierung für den Aufschwung in der Eurozone in einem Umfeld massiver geldpolitischer Stimuli ein größeres Ertragspotenzial bieten als Anleihen. Die Gewinne steigen und im zweiten Quartal in Folge gibt es mehr Unternehmen, die ihre Gewinnerwartungen übertreffen anstatt enttäuschen. Inzwischen beurteilen wir auch Finanzwerte positiver – u.a. bedingt durch die günstigeren Finanzierungskosten für Banken in den Peripherieländern. Außerdem überzeugen uns Unternehmen, die von der Euro-Schwäche und der starken Nachfrage im US-Konsumgütermarkt profitieren“, so die GSAM-Experten.
Der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone über 2015 hinaus stünden sie allerdings nach wie vor skeptisch gegenüber. Die Dynamik könnte an Schwung verlieren, wenn der temporäre Effekt niedrigerer Ölpreise und eines schwachen Euros nachlasse, heißt es. „Wir glauben daher, dass das Wachstum 2016 wieder leicht auf 1,2 Prozent sinken wird. Die schwache Inflation ist aufgrund der schlechten demografischen Entwicklung und des mäßigen Lohnwachstums eine langfristige Herausforderung. Sie dürfte vor dem vorläufigen Ende des quantitativen Lockerungsprogramms im September 2016 kaum die Marke von ein Prozent erreichen – geschweige denn das Ziel von knapp unter zwei Prozent“, so die GSAM-Experten.
Euro weiter unter Druck - Worte wichtiger als Fakten … { "@context": "http://schema.org", "@type": "Person", "name": "Folker Hellmeyer", "jobTitle": "Chefanalyst der Bremer Landesbank", "url": "/autor/folker-hellmeyer,201", "image": "/api/v1/user/201.jpg?size=100" }
Folker Hellmeyer Chefanalyst der Bremer Landesbank EUR/USD - Kürzel: EUR/USD - ISIN: EU0009652759
Börse: FOREX / Kursstand: 1,0531 $ (FOREX)
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0587 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0568 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.42. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.50. EUR-CHF oszilliert bei 1.0382.
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(window['_ads']||(_ads={}))['adSpace_content-rectangle']={ id:2540034 };Es ist immer wieder bemerkenswert, Worte wirken stärker als Fakten.
Die jüngsten Einlassungen des Präsidenten der Fed San Francisco Williams, der der US-Zinswende das Wort redet, sind Ausdruck dieses Phänomens.
Williams ist überzeugt, dass "die Erholung des US-Arbeitsmarkts der Notenbank mehr Sicherheit bei der Umsetzung der Zinswende gibt". Seiner Ansicht nach sinkt das Risiko eines überraschenden Konjunkturrückschlags.
Aber auch in der Phase 2007/2008 hieß es seitens der Federal Reserve "The crisis is contained!" Märkte blenden diesen fatalen "Trackrecord" immer wieder sportlich aus.
Hinsichtlich dieser jüngsten Verbalakrobatik seitens wichtiger Protagonisten der Federal Reserve findet der USD derzeit weitere Käufer.
Die Basis dieser Positionierung sind hehre Worte und nicht belastbare Fakten. Die Nachhaltigkeit für diese Positionierung ist aus Wirtschaftsdatensicht nicht gegeben.
Zu den Fakten:
Der jüngste Arbeitsmarktbericht enttäuschte massiv, die US-Strukturdaten sind von großer Schwäche geprägt und müssen einen Vergleich mit der Situation vor der Lehman-Pleite nicht scheuen.
Werfen wir den Blick auf den GDP-Now Tracker der Federal Reserve Atlanta:
Sehr geehrter Herr Williams, hier sehen Sie den Konjunkturrückschlag, dessen Risiko Sie als minimiert ansehen … Stehen Ihnen die Datensätze der Fed Atlanta nicht zur Verfügung?
Hier wird deutlich, dass die Marktprognosen bezüglich des US-BIP per 1. Quartal viel zu hoch sind. Es wird deutlich, dass im 1. Quartal 2015 mehr oder wenig konjunktureller Stillstand herrschte, der nicht ansatzweise vom Mainstream und dem Offenmarktausschuss erwartet wurde! Schon das 4. Quartal 2014 hatte den Markt enttäuscht.
Dennoch gibt es Hintergründe, die auf den Euro belastend wirken.
Der maßgeblich belastbare Katalysator ist derzeit das Griechenlanddrama. Die Gemengelage impliziert zunehmende Zuversicht, dass es zu keinem Grexit oder Graccident kommen wird, das Risiko ist jedoch noch nicht bereinigt.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 - 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Die Weltwirtschaft ist sehr sensibel . Letztendlich wird der US Dollar untergehen .
Unter den Fiatwährungen ist zwar der Dollar zwar jetzt stark ( besser gesagt schaut nur so stark aus ) . Das wird böse enden !
Die Fed schaufelt sich das eigene Grab, wenn sie so weiter macht . Optimismus versprühen für die Sparer und gleichzeitig niedrige Zinsen versprechen für die Schuldner ! Und mit über 18 000 Milliarden Schulden sind sie ja Weltmeister . Dieser Drahtseilakt wird in die Hose gehen !
Und da hilft auch keine Windel !!!!!
Aber die Experten schwafeln munter drauf weiter !
Denn Faktum ist : Eine baldige Zinserherhoehungswelle würde einen weltweiten Schock mit sich bringen und das von allen Seiten !!!
Hier ein paar Gedanken zu einer Zinserhoehung !!
10:58 Uhr | Mack & Weise
Wenn es eines letzten Beweises für eine völlig aus den Fugen geratene Finanzwelt bedurfte, so wurde dieser von der amerikanischen Notenbankchefin Janet Yellen im März eindrucksvoll erbracht. Auf ihre völlig sinnfreie Aussage, dass die Fed im Bezug auf die von ihr seit Mitte 2013 (!) dauerangekündigte Zinsanhebung nicht mehr "geduldig", aber eben auch ... nicht "ungeduldig" sein werde, reagierte die Weltleitwährung US-Dollar binnen Sekunden mit einem 4%igen Ohnmachtsanfall ("flash crash"), während die Aktienkurse zeitgleich neue Rekordhöhen erklommen.
Zwar mögen die seit nunmehr bereits über 6 Jahren steigenden Vermögenspreise den Eindruck eines erfolgreichen Überwindens der Krise des Weltfinanzsystems erwecken, doch zeigt allein nur das Lavieren der Fed bezüglich einer Zinsnormalisierung, dass in Wirklichkeit genau das Gegenteil der Fall ist!
Allein angesichts des seit Ende 2007 um 8,9 Billionen USD auf aktuell 18,2 Billionen USD explodierten staatlichen US-Schuldenberges bzw. eines weltweit bis Mitte 2014 um 50 Billionen USD auf 154 Billionen USD gestiegenen Gesamtschuldenvolumens respektive des darauf krönend aufgesetzten 563-Billionen-USD-Zinswetten-Casinos kann man - politisch gewollte - Zinserhöhungen getrost ausschließen, denn deutlich steigende Zinslasten wären für das gesamte Schuldgeldsystem nicht mehr verkraftbar. (Der IWF errechnete im Oktober 2014 knapp 4 Billionen USD an Verlusten, sollten die Zinsen nur um 1%-Punkt steigen!)
Zuletzt versprühte die Fed-Chefin mit ihren Zinsausblick zwar Konjunkturoptimismus, doch wird dieser von den sich in den letzten Monaten immer stärker eintrübenden US-Konjunkturdaten (rückläufige Einzelhandelsumsätze, schwache Auftragseingänge etc.) allerdings nicht bestätigt.
Der aktuelle Abschwung könnte sogar auf einen Rückfall der US-Wirtschaft in die Rezession hindeuten, so dass die kolportierte Straffung der US-Geldpolitik »völlig überraschend« in einer neuerlichen geldpolitischen Lockerungsrunde münden könnte!
Wie zerstörerisch die von den großen Notenbanken verfolgte Nullzins- und Gelddruckpolitik für das Währungssystem am Ende allerdings sein wird, deutete EZB-Chef Draghi zum Start seiner »open-end«-Billionen-Euro-Geldschwemme schon selbst an: "Mit unseren Maßnahmen könnten einige Risiken für die Finanzstabilität verbunden sein."
Welche enorme Marktverwerfung das neueste »Rettungs-«Experiment der EZB bereits zum Start produzieren konnte, offenbaren die von Fundamentaldaten nunmehr völlig entkoppelten europäischen Anleihemärkten, die sich in eine epochale »Draghi-Blase« verwandelt haben! Rentierte noch vor Jahresfrist »lediglich« ein Staatsanleihevolumen im zweistelligen Milliarden-Euro-Volumen im negativen Bereich, so notieren von den in der EU ausstehenden etwa 6,7 Billionen Euro - niemals rückzahlbaren Staatsschulden - bereits heute etwa 1,7 Billionen Euro im Negativzinsbereich!
Während die europäischen Anleihemärkte trotz dieser absurden Entwicklung noch stabil aussehen, straften die internationalen Devisenmärkte die letzte Tabus brechende europäische Inflationspolitik im Jahresvergleich schon deutlich ab. So wertete die Gemeinschaftswährung Euro nicht nur im Vergleich zu den direkten »Druckerpressen-Konkurrenten« wie den US-Dollar oder den Yen deutlich ab, sie erfuhr selbst gegen nunmehr »ehemalige« Dritte-Welt-Währungen im Jahresvergleich einen drastischen Wertverlust! (s. Tabelle)
Einmal mehr sahen sich die Edelmetalle Gold und Silber im Monatsverlauf trotz der zunehmenden Verwerfungen im Finanzsystem mit neuerlichen Preisabschwüngen konfrontiert. Dennoch genügte der Druck der Papiergold-Trader letztlich nicht, um die seit nunmehr fast 2 Jahren ausgerufenen 1.000-USD-und-tiefer-Preisprognosen der Bankanalysten in greifbare Nähe zu rücken. Unabhängig aber von den kurzfristigen Preisschwankungen bleibt Gold im Umfeld einer zum Scheitern verurteilten experimentellen Geldpolitik die ultimative Hartwährung.
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