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09:59 Uhr, 05.11.2012

Toyota schlägt Gewinnerwartungen - Gewinnausblick angehoben

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Tokio (BoerseGo.de) – Der japanische Autohersteller Toyota Motors mit Sitz in Toyota (Präfektur Aichi auf der Insel Honshu) hat am heutigen Montag seine Zahlen für das zweite Quartal (per Ende September) des laufenden Geschäftsjahres 2012/13 (per Ende März) mitgeteilt. Demnach konnte der Autogigant sowohl seinen Gewinn als auch seinen Umsatz steigern. Die Gewinnprognosen der Analysten wurden übertroffen. Der Gewinnausblick wurde angehoben, während die Umsatzprognose gesenkt wurde.

Der Gewinn wurde von dem weltgrößten Autohersteller mit 257,92 Milliarden Yen oder 81,44 Yen je Aktie ausgewiesen, nach nur 80,42 Milliarden Yen oder 25,65 Yen je Aktie im Vorjahresquartal. Damit konnte der Gewinn mehr als verdreifacht werden. Im Vorjahresquartal hatte Toyota aber noch mit schweren Nachschubproblemen in Folge der Natur- und Atomkatastrophe von Fukushima vom 11. März 2011 zu kämpfen. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen lediglich mit einem Gewinn von 232,5 Milliarden Yen gerechnet. Der operative Gewinn wurde mit 340 Milliarden Yen ausgewiesen. Der Umsatz konnte in der Dreimonatsperiode auf 5,407 Billionen Yen gesteigert werden, nach 4,57 Billionen Yen im Vorjahresquartal. Das entspricht einem Anstieg um 18 Prozent.

Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende März) zeigt sich der Autokonzern trotz der Probleme auf dem chinesischen Markt beim Gewinn optimistischer. So rechnet Toyota mit einem Nettogewinn von 780 Milliarden Yen, nachdem in einer früheren Prognose nur von 760 Milliarden Yen ausgegangen wurde. Das operative Ergebnis wurde von 1 Billion Yen auf 1,05 Billionen Yen angehoben.

Für den Umsatz zeigt sich Toyota aber pessimistischer. Der Umsatz wird für das Gesamtjahr nun bei 21,3 Milliarden Yen gesehen, nach zuvor 22,00 Billionen Yen. Begründet wird dies mit den trüben Aussichten auf dem europäischen Markt und der schwierigen Lage in China. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011/12 wäre dies aber noch ein Anstieg von 15 Prozent.

Beim Absatz zeigt sich Toyota ebenfalls pessimistischer. So rechnet das Unternehmen mit 8,75 statt 8,8 Millionen verkauften Autos. Dabei dürfte der Absatz in China und Europa um rund 100.000 Einheiten unter den bisherigen Prognosen liegen, jedoch soll diese Lücke zum Teil durch gute Absätze im US-Markt ausgeglichen werden. Toyota baut dabei besonders auf Hybrid-Modelle.

Belastend wirkt sich die anti-japanische Haltung in China, dem größten Automarkt der Welt, aus. Toyoata musste im Monat Oktober einen herben Absatzrückgang in China von 44,1 Prozent im Jahresvergleich auf rund 45.600 Autos hinnehmen. Begründet wurde der starke Rückgang mit der anti-japanischen Haltung in China aufgrund des Territorialkonflikts um die Senkaku-Inseln. Auch im September gaben die Verkäufe in China bereits deutlich um 49 Prozent nach.

Hintergrund der anti-japanischen Haltung in China ist der Kauf der japanischen Senkaku Inseln von japanischen Staatsbürgern durch die Regierung in Tokio. Die unbewohnte Inselgruppe, die in China Diaoyu genannt wird, wird von beiden Staaten für sich beansprucht. Sie liegt im Ostchinesischen Meer rund 200 Kilometer nordöstlich von der Küste Taiwans und 300 Kilometer westlich von Okinawa entfernt. Im Binnenmarkt Japan wurde hingegen eine Erholung des Absatzes notiert. In Nordamerika und in anderen asiatischen Ländern konnte laut Toyota eine „solide Entwicklung“ registriert werden.

Außerdem teilte Toyota-Executive Vice President Satoshi Ozawa am heutigen Montag mit, dass Toyota niemals seine strategische Entscheidung ändern wird die Produktion im Heimatmarkt Japan bei mindestens 3 Millionen Einheiten im Jahr zu belassen. Dieses Produktionsvolumen sei nötig, um den japanischen herstellenden Sektor zu sichern. Toyota hat daher ein Absatzziel von 1,5 Millionen Autos in Japan und ein Exportziel von ebenfalls 1,5 Millionen Autos um dieses Ziel zu erreichen.

Toyota Motors ist der größte japanische Fahrzeughersteller und der größte Fahrzeughersteller der Welt. Die Produktpalette umfasst Personenwagen, Minivans, Jeeps, Luxuslimousinen und Trucks, die unter den Marken Toyota, Lexus und Daihatsu vertrieben werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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