Top-Ökonomen: Zuspitzung der Euro-Krise wird unbezahlbar
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München (BoerseGo.de) – Ein Staatsbankrott Griechenlands mit anschließendem Euro-Austritt würde Deutschland nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts bis zu 82 Milliarden Euro kosten. „Falls Griechenland zahlungsunfähig wird und aus dem Eurosystem ausscheidet, müsste die Bundesrepublik Deutschland mit einem Verlust von bis zu 82 Milliarden Euro rechnen“, hieß es in einer Mitteilung, die das Institut an diesem Mittwoch publizierte. Sollte Griechenland zahlungsunfähig werden und im Euroraum verbleiben, sei sogar mit einem Verlust von bis zu 89 Milliarden Euro zu rechnen. In den Zahlen seien unter anderem die bereits ausgezahlten Beträge aus den beiden Rettungspaketen für Griechenland und die Käufe von griechischen Staatsanleihen durch die Zentralbanken der Euro-Länder (Target-Forderungen) enthalten. Nicht berücksichtigt seien jedoch die Abschreibungsverluste deutscher Privatgläubiger, insbesondere der deutschen Banken und Versicherungen.
Noch erschreckendere Zahlen im Zusammenhang mit der Euro-Krise hat der Wirtschaftsweise Lars Feld parat. Der Freiburger Ökonom beschrieb im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ ein Austrittsszenario der größten Euro-Volkswirtschaft aus der Währungsunion, das nicht zu verkraften wäre. Ein Austritt aus dem Euro würde Deutschland seiner Meinung nach kurzfristig mehr als drei Billionen Euro kosten. „Hinzu kämen die Kosten eines Wirtschaftseinbruchs wie nach der Lehman-Pleite 2008“, sagte Feld der Zeitung. „Vor allem Mittelständler dürften den Ausfall von Auslandsforderungen nicht verkraften. Eine Insolvenzwelle und deutlich steigende Arbeitslosigkeit wären die Folgen“. Der Wirtschaftsweise plädierte für einen Verbleib Griechenlands im Euro. Es dürfe aber kein drittes Rettungspaket geben, sollte Griechenland nicht die Auflagen erfüllen, betonte der Freiburger Spitzenökonom. Stattdessen müssten die öffentlichen Gläubiger dem Land Schulden erlassen.
Feld ist Mitautor eines aktuellen Gutachtens von 17 europäischen Ökonomen, das aktuell veröffentlicht wurde. Darin fordern die Wissenschaftler deutlich mehr Engagement von den europäischen Staats- und Regierungschefs. Was der Währungsunion sonst droht, bringen die Ökonomen in ihrer Studie auf den Punkt: „Wir rechnen Stand Juli 2012 damit, dass Europa auf eine wirtschaftliche Katastrophe unabsehbaren Ausmaßes zusteuert", heißt es in dem Bericht.
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