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08:59 Uhr, 06.04.2006

ThyssenKrupp gibt Hoffnung auf Dofasco auf

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  • ThyssenKrupp AG
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  • ARCELOR S.A.
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Der Stahlhersteller ThyssenKrupp hat seine Hoffnungen auf die Übernahme des kanadischen Stahlherstellers Dofasco offenbar aufgegeben. Nach Informationen vom "Handelsblatt" arbeitet die Konzernführung stattdessen mit Hochdruck an einer neuen Strategie für den nordamerikanischen Stahlmarkt.

Bereits auf seiner nächsten Sitzung Mitte Mai soll der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp ein Eckpunktepapier genehmigen, so die Zeitung unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Als Alternativen kommen der Neubau eines Stahlwerks in den USA, eine Kooperation mit einem lokalen Partner oder eine Übernahme in Frage, hieß es. "Nachdem die Dofasco-Übernahme blockiert ist, braucht Thyssen-Krupp einen anderen Zugang zum US-Markt, um die geplante Internationalisierung voranzutreiben", zitiert das "Handelsblatt" den Stahlexperten Hermann Reith von der BHF-Bank in Frankfurt.

Der luxemburgische Stahlkonzern Arcelor, der sich heftig gegen die drohende Übernahme durch den Branchenprimus Mittal Steel wehrt, hat Anfang der Woche sämtliche Dofasco-Anteile an eine Stiftung nach niederländischem Recht übertragen. Arcelor durchkreuzte damit den von Mittal geplanten Weiterverkauf Dofascos an ThyssenKrupp. Arcelor behält damit zwar die wirtschaftliche Kontrolle über den Stahlkocher. Aber die Stiftung entscheide fortan autonom, was mit der Beteiligung geschehe, teilte Arcelor mit.

ThyssenKrupp gerät durch den vereitelten Zukauf in Nordamerika in Zugzwang. Denn der Konzern will bis Sommer 2008 ein neues Stahlwerk in Brasilien in Betrieb nehmen. Mehr als die Hälfte der Jahresproduktion von 4,4 Millionen Tonnen Stahlbrammen sollten bei Dofasco weiterverarbeiten werden. Nun muss der Ruhrkonzern innerhalb von nur zwei Jahren neue Abnehmer für die Vorprodukte aus Brasilien gewinnen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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