ThyssenKrupp: Verkauf von Blohm + Voss offenbar besiegelt

Hamburg/ Essen (BoerseGo.de) - ThyssenKrupp ist sich mit dem britischen Finanzinvestor Star Capital Partners über den Verkauf der Traditionswerft Blohm + Voss weitgehend einig. Dies berichteten Medien am Wochenende. Für den heutigen Montag hat der Essener Konzern eine Stellungnahme angekündigt. Meldungen, wonach die Verträge bereits am Sonntag unterzeichnet worden seien, wies der Konzern aber zurück. Eine ThyssenKrupp-Sprecherin sagte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa lediglich, die Verhandlungen mit dem europäischen Finanzinvestor näherten sich einem erfolgreichen Ende. Der Kaufpreis soll sich laut dpa mit allen Bestandteilen auf bis zu 100 Millionen Euro summieren.

Wie die "Financial Times Deutschland" bereits am Freitag schrieb, übernimmt der britische Finanzinvestor Star Capital den zivilen Schiffbau von ThyssenKrupp Marine Systems mit 500 Millionen Euro Umsatz und rund 1.500 Beschäftigten. Der in der U-Boot-Sparte HDW gebündelte militärische Schiffbau verbleibt bei ThyssenKrupp. Beschäftigte sollen nicht entlassen werden, hieß es laut FTD.

Im Jahr 2009 hatte sich der Essener Konzern dazu durchgerungen, aus dem zivilen Schiffbau auszusteigen und diesen Teil des Geschäfts bei Blohm + Voss zu verkaufen. Nach fast zweijährigen Verhandlungen ging vergangenen Sommer der potenzielle Käufer Abu Dhabi Mar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten überraschend von Bord. Das Geschäft kam nicht zustande. Anschließend kam Star Capital Partners ins Spiel.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Samstag berichtete, sollen sich mit dem neuen Eigner die Wettbewerbschancen verbessern. Es stünde bereits ein neuer Großtauftrag in dreistelliger Millionenhöhe vor der Tür, so die FAZ. Ein russischer Oligarch wolle eine Megajacht bei Blohm+Voss bestellen und habe dazu auch schon einen Konstruktionsauftrag erteilt. Der konkrete Bauauftrag stehe aber noch aus.