ThyssenKrupp streicht weitere 3.000 Stellen - Prognose gekappt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Essen (BoerseGo.de) - Beim Industriekonzern ThyssenKrupp läuft es derzeit wenig rund. Im abgelaufenen zweiten Quartal schrieb das Unternehmen nun auch im Kerngeschäft rote Zahlen. Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stand in den fortzuführenden Bereichen ein Verlust von 4 Millionen Euro, nach 305 Millionen Euro Euro Gewinn ein Jahr zuvor, wie ThyssenKrupp am Mittwoch mitteilte. Im Ergebnis des Konzerns wirkten sich auch Rückstellungen von gut 200 Millionen Euro für erwartete weitere Strafen und Schadensersatzforderungen im Schienenkartellfall negativ aus. Das um diese Sondereffekte bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten betrug im gesamten ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2012/13 (per Ende Sept.) 470 Millionen Euro gegenüber 733 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Davon hat das zweite Quartal mit 241 Millionen Euro beigetragen.
Obwohl die europäische Stahlkonjunktur derzeit am Boden liegt, hat Steel Europe in beiden Quartalen ein positives bereinigtes EBIT erwirtschaftet. Industrial Solutions leistete den größten Ergebnisbeitrag. Der Anteil der Industriegüter-Geschäfte war mit 740 Millionen Euro deutlich höher als der Anteil der Werkstoff-Geschäfte mit 137 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf minus 44 Millionen Euro. „Wir haben im Rahmen unserer Strategischen Weiterentwicklung wichtige Etappenziele erreicht. Unsere Maßnahmen zur Verbesserung des Ergebnisses zeigen Wirkung. Trotz eines nach wie vor schwierigen konjunkturellen Umfelds sind wir auf gutem Weg, unsere operativen Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Auch der Veräußerungsprozess der beiden Werke von Steel Americas verläuft nach Plan. Wir konzentrieren uns unverändert darauf, ein Signing zeitnah zu erreichen“, so Vorstandschef Heinrich Hiesinger.
Für die Werke in Übersee musste ThyssenKrupp abermals 683 Millionen Euro abschreiben. Die Eigenkapitalquote lag per Ende März nur noch bei 9,5 Prozent, wie der Konzern weiter mitteilte. Drei Monate zuvor waren es noch 11,4 Prozent. Ende März verfügte ThyssenKrupp über liquide Mittel und freie Kreditlinien von 8 Milliarden Euro. Der Vorstand erwartet, dass die Schulden deutlich sinken, wenn die Erlöse aus dem geplanten Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA fließen.
Der Konzern will nun 3.000 Stellen in der Verwaltung streichen. Vorstandschef Heinrich Hiesinger teilte mit, in den kommenden Monaten werde jeder fünfte Arbeitsplatz in der Verwaltung wegfallen. Auf betriebsbedingte Kündigungen solle aber verzichtet werden. An der Höhe der vom Konzern geplanten Einsparungen ändere sich nicht. Zuletzt hatte der Konzern bereits für sein europäisches Stahlgeschäft den Abbau von 2.000 der 27.600 Stellen angekündigt.
Für das Gesamtjahr erwartet ThyssenKrupp nun, dass der Konzernumsatz im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr zulegen, jedoch im Geschäftsjahr unter dem Niveau des Vorjahres von 40,1 Milliarden Euro bleiben wird. Dabei geht der Konzern davon aus, dass es nicht zu größeren Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten kommt. „Entfallende Umsätze aus Portfoliomaßnahmen, insbesondere bei Steel Europe und Components Technology, können durch organisches Wachstum bei den Industriegüter-Geschäften nicht vollständig kompensiert werden“, hieß es im Ausblick. Das bereinigte EBIT aus fortgeführten Aktivitäten des Konzerns solle hingegen nach wie vor bei rund 1 Milliarde Euro liegen.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.