THYSSENKRUPP - Konzern drückt die Kosten im Stahlbereich, und das ist auch bitter nötig
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- ThyssenKrupp AG - WKN: 750000 - ISIN: DE0007500001 - Kurs: 11,060 € (XETRA)
Im Gegenzug sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Das Unternehmen spricht von einem entscheidenden Schritt, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Deutliche Kapazitäts- und Personalanpassungen
Kern der Vereinbarung ist die Absenkung der jährlichen Produktionskapazitäten auf ein Versandzielniveau von 8,7 bis 9 Mio. Tonnen. Mit dieser strategischen Neuausrichtung geht ein Personalabbau von bis zu 1.600 Mitarbeitern einher, der bis zum Ende des Geschäftsjahres 2028/29 umgesetzt werden soll. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen und weiteren Effizienzsteigerungen wurde ein Prozess zur Prüfung von Ausgliederungen vereinbart. Im Rahmen dieser "Make or Buy"-Strategie könnten bis zum Ende des Geschäftsjahres 2029/30 bis zu 4.000 weitere Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausgegliedert werden. Zu den finanziellen Einschnitten für die Belegschaft gehört auch die Streichung des Urlaubsgelds.
"Nach intensiven Verhandlungen ist die gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen erzielte Einigung auf einen Sanierungstarifvertrag ein wichtiger Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit von Thyssenkrupp Steel", erklärte Marie Jaroni, Vertriebs- und Transformationsvorständin bei Thyssenkrupp Steel. "Wir bauen überschüssige Kapazitäten ab, verbessern die Effizienz und können so ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau erzielen."
Die Umsetzung des Vertragswerks steht jedoch noch unter Vorbehalt. Die Eckpunkte müssen bis Ende September final ausgearbeitet werden. Zudem erfordert die Vereinbarung die Zustimmung der IG-Metall-Mitglieder bei Thyssenkrupp Steel sowie eine noch ausstehende Einigung über die zukünftige Finanzierung des Konzerns.
Aus der Politik kam Zuspruch für die Einigung. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) äußerte sich erleichtert. "Die Einigung zwischen Thyssenkrupp Steel und der IG Metall auf einen Sanierungstarifvertrag ist ein Beweis dafür, dass die Sozialpartnerschaft nicht 'von gestern' ist", sagte Laumann der Rheinischen Post.
Fazit
Die Einsparungen sollen die Personalkosten pro Jahr um einen niedrigen dreistelligen Millionen-EUR-Betrag drücken. Das ist bestimmt nicht der Grund, warum die Aktie von Thyssenkrupp heute im Minus ist. Das dürfte eher dem Zollstreit geschuldet sein - wieder mal.
Zwar sollen die 30 % Zoll, die Trump auf EU-Waren ab 1. August erheben will, nicht für Autos und Stahl gelten. Denn dort gibt es ja schon die sektoralen Zölle, bei Stahl hammerharte 50 %. Da braucht man nichts mehr on top packen, die 50 % sind schon der Killer für den Handel. Die Hoffnung, eine umfassende Lösung auch bei den sektoralen Zöllen zu finden, ist über das Wochenende leider eher gefallen.
Die kurzfristige Hauptstory bei Thyssenkrupp bleibt aber der Börsengang von TKMS, der Marinetochter. Siehe auch THYSSENKRUPP - Kursrückgang zum Einstieg nutzen?
Die Aktie konnte seit dem Artikel von 8,6 EUR auf über 11 EUR zulegen.

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