THYSSENKRUPP – Das wird langsam brenzlig
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- ThyssenKrupp AG - WKN: 750000 - ISIN: DE0007500001 - Kurs: 21,370 € (XETRA)
ThyssenKrupp hat kein leichtes Jahrzehnt hinter sich. Seit der Finanzkrise hat das Unternehmen mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Dies zeigt sich in einer instabilen Gewinnentwicklung und daran, dass der Aktienkurs nicht vorankommt.
Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten:
Von 1999 bis 2008 erzielte ThyssenKrupp jedes Jahr einen Gewinn je Aktie. 2002 musste das Unternehmen zwar einen Gewinnrückgang hinnehmen, der aber schnell ausgeglichen werden konnte. Seit 2009 hat sich die Situation stark verändert. 5 Verlustjahren stehen gerade einmal 4 Gewinnjahre gegenüber. In den 5 Verlustjahren musste das Unternehmen insgesamt einen Verlust von 19,65 EUR je Aktie hinnehmen. Die Gewinne in den 4 Gewinnjahren summieren sich gerade einmal auf 2,91 EUR.
In 2018 erzielte das Unternehmen bisher im ersten Quartal einen Gewinn in Höhe von 0,12 EUR je Aktie und im zweiten Quartal einen in Höhe von 0,39 EUR. Für 2019 wird aktuell ein Gewinn von 1,80 EUR erwartet.
Nachdem die Dividende von 2002 bis 2007 stark angestiegen war, kam es in 2009 zu einem massiven Einbruch. 2012 und 2013 wurde gar keine Dividende bezahlt. Seit 2014 gibt es zwar wieder eine Dividende, aber die fiel im Vergleich zu früheren Jahren recht klein aus. In 2018 soll sie immerhin auf 0,25 EUR je Aktie ansteigen, in 2019 sogar auf 0,33 EUR.
Wie sehen Analysten das Unternehmen?
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 17 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 26,66 EUR und damit 24,11 % über dem aktuellen Kurs.
9 Analysten/-innen bewerten das Unternehmen positiv und haben ihre Einschätzung bei Kaufen. 6mal wird ThyssenKrupp mit Halten bewertet. Zwei Häuser sehen das Unternehmen negativ (1mal Untergewichten, 1mal Verkaufen).
Wie sieht das Chartbild aus?
Im Februar 2016 fiel ThyssenKrupp auf ein Tief bei 12,56 EUR zurück. Damit notierte die Aktie in der Nähe der Tiefpunkte aus den Jahren 2008 und 2012. Dort drehte sie nach oben und kletterte im Dezember 2016 sogar über den Abwärtstrend seit dem Mai 2008. Anschließend kletterte die Aktie zwar noch an den Widerstand durch das Hoch aus dem Jahr 2015 bei 26,43 EUR, aber trotz eines Anstiegs auf 27,05 EUR etablierte der Industriewert sich nicht darüber.
Vielmehr schwenkte die Aktie in einer volatile Seitwärtsbewegung ein. Diese wird auf der Oberseite durch den Widerstandsbereich zwischen 26,43 und 27,05 EUR und auf der Unterseite durch die Unterstützung bei 21,05 EUR begrenzt. Innerhalb dieser Range ist noch die Marke bei 24,33 EUR als interner Widerstand zu beachten.
An diesen Widerstand näherte ThyssenKrupp sich in den letzten Wochen unter teilweise beachtlichen Schwankungen an. In der letzten Woche prallte der Wert mit einer langen schwarzen Kerze nach unten ab und machte damit fast den kompletten Anstieg seit Anfang März zu Nichte.
Sollte es zu einem dynamischen und stabilen Rückfall unter den Unterstützungsbereich um 21,05 EUR kommen, müsste die Bewegung seit Dezember 2016 als Topformation angesehen werden. Abgaben bis 19,41 und 16,57 EUR wären zu erwarten. Sogar ein Rückfall in den Bereich um 15,60 EUR wäre dann möglich. Sollte ThyssenKrupp aber den Unterstützungsbereich um 21,05 EUR halten können, dann wäre ein Anstieg in Richtung 24,33 oder sogar 26,43-27,05 EUR möglich.
Fazit: Keine Eile geboten
Im kurzfristigen Bereich ergibt sich durch die Nähe zur Unterstützungszone um 21,05 EUR zwar ein sehr gutes CRV. Aber nach dem Einbruch in der letzten Woche sollte hier wohl zunächst eine Stabilisierung abgewartet. Denn das Risiko, dass ThyssenKrupp aus der nun schon über 1 ½ Jahre andauernden Range nach unten rausfällt, ist nicht zu unterschätzen. Damit ergäbe sich ein starkes Verkaufssignal, das eine weitere Abwärtsbewegung einleiten könnte. Die entsprechenden Ziele wurden bereits genannt.
Sollte ThyssenKrupp tatsächlich die Schätzung für den Gewinn je Aktie für 2019 bei 1,80 EUR erreichen, dann würde das Unternehmen den höchsten Gewinn seit 2008 erzielen. Nach der instabilen Entwicklung in den letzten Jahren wäre das bei abkühlender Weltwirtschaft schon ein Kunststück. Sollte dieses gelingen und ThyssenKrupp im Zuge dessen signifikant über 27,05 EUR ausbrechen, dann wäre auch wieder die Zeit für längerfristige Engagements gekommen. Denn dann könnte die Aktie in Richtung des Allzeithochs bei 46,92 EUR ansteigen. Aber das wird frühestens gegen Ende des Jahres aktuell.
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