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09:55 Uhr, 07.12.2012

ThyssenKrupp: Das Ausscheiden der drei Vorstände wird teuer

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Essen (BoerseGo.de) - Die Trennung von drei Vorständen kostet den Stahl- und Industriekonzern ThyssenKrupp laut einem Pressebericht eine Stange Geld. Wie das „Handelsblatt“ am Freitag berichtet, werden Technik-Vorstand Olaf Berlien, Compliance-Vorstand Jürgen Claassen und Stahlchef Edwin Eichler insgesamt zwischen elf und zwölf Millionen Euro an Abfindungszahlungen erhalten. In dem Bericht heißt es, Thyssen-Krupp profitiere noch davon, dass die vor kurzem um fünf Jahre verlängerten Verträge mit Berlien und Eichler geändert worden seien. Sonst hätten die sog. „Ausgleichszahlungen“ sogar bei knapp 20 Millionen Euro gelegen. ThyssenKrupp wollte auf Nachfrage des Blattes keinen Kommentar abgeben.

Am Mittwochabend hatte der Personalausschuss des Aufsichtsrats entschieden, dass der Konzern sich von den drei Managern trennen will. Die Vorstände werden für Missmanagement im Zusammenhang mit den defizitären Überseewerken in den USA und Brasilien und für Fehlverhalten innerhalb des Unternehmens verantwortlich gemacht.

Mit dem Ausscheiden der drei hochrangigen Manager steht ThyssenKrupp mitten in der Krise vor einem einschneidenden Neuanfang. Seine Zahlen fürs Ende September abgelaufene Gesamtjahr legt das Unternehmen in der kommenden Woche vor. Dabei wird mit einem erneuten Milliardenverlust gerechnet, da neue Abschreibungen auf die Stahlwerke in Brasilien und den USA drohen. Vorstandschef Heinrich Hiesinger muss nun seine Umbauarbeiten im Konzern radikal fortsetzen. Nach dem Verkauf der seit Jahren defizitären Edelstahlsparte Inognum muss Hiesinger als nächstes die Schwierigkeiten mit den neuen Übersee-Stahlwerken in den Griff bekommen. Seit Mai wird nach einem Käufer gesucht. Dem Vernehmen nach liegt nun ein konkretes Angebot auf dem Tisch. Der drittgrößte brasilianische Stahlproduzent Cia. Siderurgica Nacional (CSN) soll etwa 2,3 Milliarden Euro für die beiden Werke bieten. Die erst 2010 in Betrieb genommen Standorte stehen noch mit sieben Milliarden Euro in den Büchern der Essener.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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