ThyssenKrupp: Bad News contra Good News
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Essen (BoerseGo.de) - ThyssenKrupp stellt seine Aktionäre auf eine harte Probe: Der Dax-Konzern macht von sich reden, allerdings halten sich gute wie schlechte Nachrichten die Waage. Einerseits stehen die Essener schon wieder im Fadenkreuz der Kartellwächter, gleichzeitig scheint sich aber beim Verkauf der defizitären Überwesswerke in den USA und Brasilien etwas zu bewegen.
Der Industriekonzern hat offenbar sechs verbindliche Angebote für die zum Verkauf stehenden Werke in den USA und Brasilien erhalten. Konzernchef Heinrich Hiesinger sagte am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung. „Die Angebote laufen jetzt ein“. Er habe sie aber noch nicht gesichtet. Die Offerten müssten zunächst von dem verantwortlichen Team analysiert werden und dann werde der Konzern Stellung nehmen, so Hiesinger laut der Nachrichtenagentur Reuters.
Wie die Nachrichtenagentur weiter berichtet, ist per 28. Februar die Frist für bindende Angebote ausgelaufen. Die Agentur bezieht sich auf mit dem Prozess vertraute Personen. Hiesinger hatte demnach eine Lösung bis kommenden Mai versprochen. ThyssenKrupp bewertet die Werke noch mit 3,9 Milliarden Euro in der Bilanz. Ob diese Höhe beim Verkauf erreicht werden kann, gilt als unwahrscheinlich.
Dem Reuters-Bericht zufolge sollen mehrere Partner Bündnisse im Bieterkampf um die US-Werke eingegangen sein. So wollen angeblich die japanische JFE Steel und US Steel eine gemeinsame Offerte vorlegen. Auch ArcelorMittal und Nippon Steel bemühten sich, der brasilianische Stahlkocher CSN sei ebenfalls im Gespräch, heißt es in dem Bericht.
Zugleich wurde bekannt, dass der Essener Konzern erneut im Visier des Kartellamts steht. Der Verdacht lautet dieses Mal auf illegale Preisabsprachen bei Stahl für die Autoindustrie. Die Behörde durchsuchte am Donnerstag Geschäftsräume der europäischen Stahlsparte in Duisburg, wie der Konzern selbst mitteilte. Dem Kartellamt zufolge geht es um den Verdacht illegaler Absprachen für den Vertrieb von Bandstahl. Die Behörde ist nach eigener Aussage aufgrund einer anonymen Anzeige tätig geworden.
„Bei ThyssenKrupp gilt das Prinzip ,Null Toleranz‘. Sollten die veranlassten Untersuchungen ergeben, dass sich die Vorwürfe erhärten, werden wir hart durchgreifen“, zeigte sich Hiesinger ungehalten. Er erwarte von allen Führungskräften, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich ordnungsgemäße Geschäftsprozesse sicherstellten, hinsähen und handelten. „Wir sind dabei, einen umfassenden Wandel der Führungskultur bei ThyssenKrupp umzusetzen“, so Hiesinger. „Damit ist es mir sehr ernst. Wer hier nicht mitzieht, hat bei uns nichts zu suchen.“
Wegen verbotener Absprachen von Schienenherstellern hatte der Konzern bereits im vergangenen Jahr ein Bußgeld von rund 100 Millionen Euro zahlen müssen.
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