THE NAGA GROUP - Was für eine Handelswoche!

Es gibt ein Unternehmen, das zurzeit in aller Munde ist: The Naga Group. Das FinTech Unternehmen entwickelt verschiedene datenbasierte Anwendungen im Bereich Finanztechnologie. Das bisherige Aushängeschild von Naga ist die Social-Trading-App SwipeStox. Das Prinzip dahinter ist simpel. Der Nutzer bekommt eine Auflistung an möglichen Trades von ausgewählten Tradern. Gefällt dem Nutzer die Tradingidee, wischt er auf dem Display des Endgeräts nach rechts und fügt die Idee somit seiner Watchlist zu. Bei Nichtgefallen wird nach links gewischt. Aus diesem Grund wird SwipeStox auch mit der Dating-App Tinder assoziiert. Umgesetzt werden können die Trades dann direkt aus der App heraus.

Künstliche Verknappung der ausgegebenen Aktien?

Die Intention hinter dieser neuen Art zu Handeln ist interessant, aber rechtfertigt sie auch die extrem hohe Marktkapitalisierung? Der Emissionspreis lag bei 2,60 EUR je Anteilsschein. Seit dem IPO am Montag notieren die Papiere durchgehend über diesem Preis. Die erste Notierung in Frankfurt lag bei 3,60 EUR und damit deutlich über dem Emissionspreis. Das bisherige "Allzeithoch" wurde bei Lang & Schwarz bei 19,50 EUR markiert, das entspricht einem Kursgewinn von über 400 % nach drei Tagen. Damit lag die Marktkapitalisierung zwischenzeitlich über 400 Mio. EUR!

Der Clou bei der Sache ist, dass mit dieser Kapitalerhöhung lediglich 1 Mio. neue Aktien ausgegeben wurden. Geplant ist aber bereits die Ausgabe von weiteren 19,2 Mio. neuen Aktien durch weitere Kapitalerhöhungen. Hinzu kommt, dass sich 20 Mio. Aktien noch in den Händen von Altaktionären befinden. Durch dieses Vorgehen wurde also eine künstliche Verknappung der im Umlauf befindlichen Aktien erzeugt und somit ein Überhang auf der Nachfrageseite generiert.

Zwar unterliegen die Aktien der Altaktionäre und auch die geplanten 19,2 Mio. neuen Aktien einer Lock-up-Frist von 6 Monaten, dennoch dürfte es nach Ablauf dieser Frist zu einem extremen Verwässerungs-Effekt kommen.

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Anstehendes Projekt mit Ingame-Items

Zugegeben, es steckt ein bisschen mehr hinter dem Unternehmen als nur diese eine App. The Naga Group hat erst kürzlich ein Joint-Venture mit der Deutschen Börse ins Leben gerufen, mit Hilfe dessen das zweite wesentliche Unternehmensprojekt forciert werden soll. Das Projekt heißt Switex und ist nach Unternehmensangaben die weltweit erste unabhängige, sichere und verlässliche Plattform für den Handel mit virtuellen Gegenständen (Ingame-Items).

Ein enorm großer Markt! Schätzungen zufolge besitzt er ein jährliches Volumen von mehr als 46 Mrd. USD und ein jährliches Marktwachstum von über 10 %. Allerdings soll die Plattform erst im 3.Quartal 2017 starten. Ob dies wirklich eingehalten werden kann steht noch in den Sternen, da es zweifelhaft bleibt, ob sich die bisherigen etablierten Gaming-Plattformen wie Steam so einfach den Schneid abkaufen lassen.

Aktuell werden also bei Naga ähnlich wie bei Donald Trump zukünftige Ereignisse eingepreist, deren Ausgang noch völlig offen ist.

Eindeckungen der Short-Seite

Das Einpreisen dieser Zukunftsfantasien ruft natürlich die Short-Seller auf den Plan. Das Problem daran ist folgendes, die getätigten Intraday-Leerverkäufe müssen laut Gesetzt am Tagesende glatt gestellt werden. Da allerdings nur sehr wenige Aktien im Umlauf sind, müssen die Short-Seller diese zu jedem Preis zurückkaufen, der Ihnen zum Zeitpunkt des Verkaufs gestellt wird. Der Kurs wird dadurch zusätzlich in die Höhe getrieben.

Mittlerweile ist der Kurs der Naga Group von seinem Hoch deutlich zurück gekommen und notiert aktuell bei 8,50 EUR. Es bleibt abzuwarten, wie der weitere Kursverlauf aussehen wird, der erste Hype ist mit dem Kursrückgang aber erst einmal verflogen. Es bleibt ein Zocker-Wert mit großem Kurspotenzial in beide Richtungen.

Bereits am Dienstag warnte GodmodeTrader vor dem Naga-Hype in der Abendsendung "Der Tag an den Märkten". Hier geht es zum Video.

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