Fundamentale Nachricht
08:19 Uhr, 23.12.2019
„The Big Squeeze“: Wie viel mehr Wertschöpfung können Investoren im Jahr 2020 mit Unternehmensanleihen erzielen?
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Erick Muller, Director of Product and Investment Strategy, Muzinich & Co, gibt einen Ausblick auf die Entwicklung der Kreditmärkte im kommenden Jahr.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse seiner Analyse:
- Kredit: Unterstützung durch die Jagd nach Rendite und starke technische Daten im Jahr 2020
- Wir erwarten eine leichte Verbesserung der Fundamentaldaten der Unternehmen in einem Umfeld mit anhaltend niedrigem Zinsniveau.
- Die Credit Spreads könnten sich weiter verengen, unterstützt durch positive technische Rahmenbedingungen.
- Wir sehen Chancen bei Hartwährungsanleihen von Unternehmen aus den Emerging Markets mit kurzer und normaler Duration, bei Investment Grade US-Anleihen mit BBB-Bewertung und bei Corporate Bonds am langen Ende der Kurve aufgrund einer möglichen Abflachung.
- Wir blicken zuversichtlich auf Unternehmen der Finanzbranche, insbesondere in Europa, und auf Hybridanleihen aus dem Unternehmensbereich, aus denen wir auf Basis umfassender Bewertungen auswählen.
- Die Entwicklung der US-amerikanischen und europäischen Anleihen war 2019 etwas zögerlich und werden unserer Ansicht nach im Jahr 2020 einige Value Opportunitäten bieten.
- Die Outperformance bei BB-bewerteten Anleihen hat zu einer stärkeren Streuung an den Kreditmärkten geführt, die aktive, auf Anleihen spezialisierte Portfoliomanager gegebenenfalls nutzen können, indem sie sich im Kreditspektrum etwas nach unten orientieren.
- Gesamtwirtschaftliches Umfeld: Der Ausblick auf Unternehmensanleihen für 2020 hängt aus unserer Sicht stark von der Entwicklung der makroökonomischen Szenarien ab.
- Weltwirtschaft: fragil, aber mit Erholungspotenzial, falls die Handelsspannungen nachlassen.
- Geopolitisches Risiko: immer eine gewisse Unsicherheit.
- Geldpolitik: Die USA verfügen bei Bedarf über einen größeren Spielraum für Zinssenkungen als andere Zentralbanken.
- Environmental, Social and Governance (ESG) Faktoren: Steigerung des Bewusstseins und der Umsetzung.
- China: die Gesundheit der Wirtschaft bleibt im Vordergrund.
- Makroökonomische Konsequenzen für den Kreditbereich: Beibehalten der Ausrichtung an Qualität bis sich die makroökonomische Erholung gefestigt hat.
- Fundamentaldaten: Anzeichen für eine Verbesserung in Sicht
- Wir sehen für 2020 eher ermutigende Anzeichen in Bezug auf die Fundamentaldaten und gehen davon aus, dass sich die Unternehmen auf den Abbau ihrer Schulden konzentrieren werden.
- Aus regionaler Sicht glauben wir, dass es Gründe für eine Übergewichtung von US- und EM-Unternehmensanleihen gibt.
- Bewertungen: eng, aber Raum für mehr
- Unter der Annahme, dass der makroökonomische Zyklus immer noch unter seinem potenziellen Leistungsniveau liegt, sollten Anleger unserer Meinung nach die qualitativ schlechtesten Anleihen, also jene mit den schwächsten Bilanzen, vermeiden.
- Der Mangel an signifikantem Renditeabstand zwischen A- und BBB-bewerteten Anleihen auf dem US-Markt deutet darauf hin, dass es Potenzial für eine relative Verringerung der Spreads im Investment Grade-Segment gibt. Gleiches gilt in Europa für Opportunitäten bei höherwertigen B-bewerteten Anleihen gegenüber BB-bewerteten.
- Wir glauben, dass das Argument des relativen Werts im Jahr 2020 ausgewogener sein könnte zugunsten von Krediten gegenüber Hochzinsanleihen, da man von einer langfristigen Positionierung weniger profitieren kann und mehr Wert auf die ein weiterlaufendes Carry legt.
- Technische Faktoren: untermauert von starke Nachfrage und begrenztem Angebot
- Wir sehen eine anhaltende Nachfrage nach positiv verzinslichen Anleihen.
- Unserer Meinung nach sollte das lange Ende des US-Investment-Grade-Kreditmarktes von der Nachfrage durch ausländische Investoren profitieren.
- Die Angebotssituation könnte für Investoren positiver werden. Sie könnte 2020 in den USA aufgrund des Schuldenabbaus innerhalb des Investment-Grade-Marktes zurückgehen, während der High-Yield-Markt ein ausgeglicheneres Verhältnis von Angebot und Nachfrage zeigen könnte.
- Wir glauben auch, dass das „Reverse-Yankee-Phänomen“ im europäischen Investment-Grade-Segment (in dem US-Unternehmen auf dem europäischen Anleihemarkt emittieren) wahrscheinlich anhalten wird und das quantitative Easing der Europäischen Zentralbank einen Teil des zusätzlichen Angebots absorbieren sollte.
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