TESLA - Voller Fokus auf Kosteneffizienz und Skalierung
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- Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 202,770 $ (Nasdaq)
Im Rahmen des gestrigen Investorentages hat Tesla-Chef Elon Musk seinen "Masterplan 3" für die Entwicklung des Elektroautobauers Tesla in den kommenden Jahren präsentiert. Wer auf die für Elon Musk typischen großen Visionen von der Zukunft oder auch nur die konkrete Vorstellung eines neuen Automodells gehofft hatte, wurde allerdings enttäuscht.
Zwar geht es im neuen Masterplan nach Musks Lesart durchaus um nichts Geringeres als die Rettung der Welt (im Sinne einer Abkehr von klimaschädlichen Technologien), die rund vierstündige Präsentation im Livestream war aber dennoch eher etwas für Menschen, die sich für technische Details innerhalb der Tesla-Fabriken interessieren als für die Fans großer Visionen, die Musk sonst oft anspricht.
Die Kernbotschaft des Masterplans 3 lautet, dass das Elektroauto jetzt zum massentauglichen Fahrzeug werden soll. Statt Technologieführerschaft setzt Tesla nun vor allem auf eine deutliche Kostensenkung und eine noch höhere Effizienz in der Produktion, wodurch eine schnelle Skalierung erreicht werden soll. Das Ziel: Die Kosten für ein Elektrofahrzeug sollen um die Hälfte gesenkt werden. Bis zum Jahr 2030 will Tesla die Produktionskapazität auf 20 Millionen Fahrzeuge pro Jahr ausweiten, von 1,37 Millionen im vergangenen Jahr.
Schnelle Skalierung ist notwendig
Um das Ziel von 20 Millionen Fahrzeugen pro Jahr zu erreichen, muss die Produktion exponentiell wachsen und zwar um ziemlich genau 40 % pro Jahr. In den vergangenen Jahren hat Tesla diese angestrebte Wachstumsrate in den meisten Jahren auch übertroffen, teilweise sehr deutlich. Bei den Auslieferungen lag die Wachstumsrate nur in den Jahren 2017 und 2020 mit knapp 36 % etwas darunter.
Aber von einem sehr viel höheren Niveau aus diese Wachstumsrate beizubehalten, könnte trotzdem sehr schwierig werden. Um die Produktionskapazität entsprechend auszuweiten, muss Tesla zahlreiche weitere Gigafactories in den kommenden Jahren errichten. Ermöglicht werden soll dies auch durch eine deutlich effizientere und damit billigere Produktion, wobei vor allem der Flächenverbrauch bei den Werken sinken soll. Nach den Gigafactories in Shanghai, Grünheide und Texas soll das nächste Werk nun in Mexiko aus dem Boden gestampft werden.
Der Fokus von Tesla richtet sich aber nicht auf die Elektromobilität, vielmehr hat es sich Tesla auf die Fahnen geschrieben, auch eine Rolle bei der "Wiederbelebung des Stromnetzes" mit erneuerbaren Energien spielen zu wollen. Im Jahr 2016 hatte Tesla das ebenfalls von Musk geführte Solarunternehmen Solar City übernommen und bietet heute unter der Marke Tesla Energy auch Solaranlagen und Energiespeichersysteme an. Vor allem bei den Batterien für private Haushalte kommen bereits heute in den USA nicht selten Tesla-Produkte zum Einsatz.
Um den Weg zu einer "vollständig nachhaltigen Erde" zu beschreiten, muss nach Einschätzung von Tesla vor allem die Batteriekapazität deutlich ausgebaut werden, und zwar auf 240 Terawattstunden, was dem fast 500fachen der aktuell pro Jahr produzierten Kapazität entspricht. Auch in diesem Bereich ist also eine schnelle, exponentielle Skalierung notwendig, wenn die Nachhaltigkeit tatsächlich erreicht werden soll.
Kosteneffizienz und Skalierung: Genau hier spielt Tesla seine Vorteile aus!
Der Kapitalmarkt hat enttäuscht auf den gestrigen Investorentag erreicht, die Aktien notieren im vorbörslichen Handel rund 6 % im Minus. Auf den ersten Blick ist das nicht überraschend, so hatten die Analysten an der Wall Street erwartet, dass Tesla ein neues Fahrzeugmodell präsentiert, was aber nicht geschah.
Längerfristig könnte das Urteil auch der Wall Street aber anders ausfallen: Denn mit dem Fokus auf Kosteneffizienz und schnelle Skalierung spielt Tesla genau seine Vorteile aus. Elektrofahrzeuge zu bauen, die technologisch und qualitativ so gut sind wie die Fahrzeuge von Tesla, hat inzwischen auch die Konkurrenz gelernt. In Sachen effizienter Produktion und Expansion spielt Tesla aber tatsächlich weiter in einer Liga für sich.
Ob Tesla in Sachen Kostensenkungen und Wachstum tatsächlich seine selbstgesteckten Ziele erreichen kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Die Ziele des zweiten Masterplans, insbesondere ein vollständig selbstfahrendes Auto zu entwickeln und durch diese Technologie eine riesige Flotte an Robotaxis auf die Straße zu bringen, hat Tesla bisher jedenfalls nicht erreicht.
Fazit: Mit der Strategie, vor allem auf Kosteneffizienz und schnelle Skalierung zu setzen, spielt Tesla genau seine Stärken aus. Ob die ambitionierten Ziele aber erreicht werden können, steht auf einem völlig anderen Blatt. Die Wall Street reagierte enttäuscht auf die gestrige Präsentation, hier hatte man sich vor allem die Ankündigung eines neuen Fahrzeugmodells erhofft. Ob die Analysten, Händler und Investoren einfach zu kurzfristig denken und deshalb die längerfristigen Chancen nicht richtig einschätzen können, wird die Zukunft zeigen.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* | 2025e* |
Umsatz in Mrd. USD | 81,46 | 103,37 | 135,53 | 168,60 |
Ergebnis je Aktie in USD | 4,02 | 4,08 | 5,62 | 6,9 |
Gewinnwachstum | 1,49 % | 37,75 % | 22,78 % | |
KGV | 48 | 47 | 34 | 28 |
KUV | 7,4 | 5,8 | 4,5 | 3,6 |
PEG | 31,4 | 0,9 | 1,2 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
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WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
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Teslas Kosteneffizienz basiert darauf dass man wenig Modelle in wenigen Konfigurationen hat. Da Autos oft eine emotionale Entscheidung sind, bleibt fraglich, ob nur über Kosteneffizienz weiter wachsen kann.