Tesla Motors und Brennstoffzellen-Aktien weiter stark unter Druck
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- Ballard Power Systems Inc.Kursstand: 3,00 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 220,17 $ (NASDAQ)
- Ballard Power Systems Inc. - WKN: A0RENB - ISIN: CA0585861085 - Kurs: 3,00 € (Frankfurt)
Tesla steht inzwischen 17% unter dem Allzeithoch, intraday waren es sogar mal 20%. Das ist im Vergleich zu den Kursverlusten bei Brennstoffzellen-Werten noch bescheiden. Ballard Power Systems (3,00 € -4,46 %) hat inzwischen ein Minus von 50% angehäuft, Plug Power bringt es ebenfalls auf -50% und auch FuelCell Engergy steht dem in nichts nach.
Der massive Hype um Tesla hat die Fantasie der Anleger beflügelt. Alles, was Antrieb, aber nicht Benzin war, wurde gekauft. Neben Elektromobilität und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen gingen die Fantasien teils noch deutlich weiter. So gewann etwa Thorium wieder Aufmerksamkeit. Thorium ist ein radioaktives Element. Es gibt die Vision von thoriumbetriebenen Motoren. Ein börsennotiertes Unternehmen gibt es in diesem Segment meines Wissens nach nicht. Es wurde deshalb allerdings nicht weniger darüber diskutiert und in einigen Medien breitgetreten.
Ganz unabhängig davon, ob die Thorium Idee gut ist oder nicht, zeigt es, wie weit der Hype ging. Es konnte nicht exotisch genug sein. Die Blase ist jetzt geplatzt und ich würde nicht davon ausgehen, dass die Aktien der Unternehmen bald wieder neue Hochs erreichen. Eine kurze, technische Gegenreaktion sollte irgendwann eintreten. Mehr ist das dann aber nicht. Zudem muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Kurssturz der Aktien durch Börsenregeln noch gebremst wurde, was so viel heißt wie: die Luft ist noch nicht ganz draußen.
Ab einem bestimmten Tagesverlust werden von der Nasdaq sogenannte Short-Sale Circuit Breaker aktiv. Verliert eine Aktie zu stark, dann gilt kurzzeitig ein Shortselling Verbot, damit die Kursbewegungen nicht noch verstärkt werden. Viel geholfen hat das den Aktien nicht, was daran lag, dass der Short Interest vergleichsweise klein war. Anleger haben einfach nur ihre Anlagen verkauft. Shortseller waren da gar nicht so groß am Werk. Das hat sich in den vergangenen Tagen etwas geändert. Das Short Interest steigt an, ist aber immer noch vergleichsweise niedrig. Bei Plug Power stieg das Short Interest auf ca. 10% des Free Float an, nahm dann aber nicht weiter zu. Bei Ballard ist der letzte veröffentliche Wert 3% des Free Flots. Zum Vergleich: bei 3D Systems beträgt das Short Interest 25% und bei JC Penny sogar um die 40%.
Werte zwischen 3 und 10% sind nicht außergewöhnlich. Ich würde daher auch nicht auf einen enormen Short Squeeze hoffen. Wenn einmal 30% oder mehr des Free Floats Short Interest ist, dann kann ein ziemlich massiver Short Squeeze auftreten - je nachdem, wie hoch das täglich gehandelte Volumen ist. Bei Plug Power wurden zuletzt 20% der Gesamtzahl der Aktien täglich gehandelt. Das heißt, um 10% Short Interest wieder zu decken, bräuchte man nicht einmal ein ganzes Tagesvolumen. Anders kann das bei sehr hohem Short Interest sein. Beträgt es z.B. 40% und werden lediglich 4% der Gesamtaktienanzahl täglich gehandelt, dann braucht es unter normalen Umständen 10 Tage, also zwei Handelswochen, um Shorts loszuwerden. Hier kann es dann zum Short Squeeze kommen, wenn sich alle gleichzeitig eindecken wollen. Der Preis der Aktie muss massiv steigen, damit genug Anleger bereit sind, ihre Aktien zu verkaufen und so das hohe Volumen zu generieren, welches benötigt wird, um das Kaufinteresse der Shortseller zu befriedigen.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich gehe davon aus, dass die Kurse weiter unter Druck bleiben.
Clemens Schmale
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