Kommentar
17:25 Uhr, 19.03.2015

TESLA: Drittelung oder Verzehnfachung?

Wenn es um den Aktienkurs von Tesla geht, dann sind die Meinungen meilenweit auseinander. Die Bandbreite von Kurszielen war bereits sehr hoch. Jetzt ist sie noch einmal deutlich größer geworden.

Erwähnte Instrumente

Die meisten Kursziele für die Teslaaktie liegen zwischen 150 und 300 USD. Ein paar wenige Ausreißer gibt es. Die Bank of America senkte unlängst ihr Kursziel auf 65 USD. Zuvor lag das Kursziel bei 70 USD. Beides ist mit Abstand der niedrigste Zielpreis weit und breit. Würde dieses Kursziel erreicht werden, dann wäre Tesla an der Börse noch knapp 9 Mrd. USD wert. Derzeit liegt der Börsenwert bei knapp 24 Mrd.

Die meisten Kursziele liegen relativ nah am aktuellen Kurs. Viele Banken hatten ihre Kursziele etwas angepasst. Vergangenes Jahr wurden die Erwartungen erst massiv nach oben geschraubt. Jetzt findet wieder eine Korrektur der Übertreibung statt. Nach dem Höhenflug der Aktie von 2013 bis Mitte 2014 kamen Analysten mit der Anpassung der Kursziele nach oben gar nicht hinterher. Eigentlich sollten Preisziele ja den zukünftigen Preis widerspiegeln. Praktisch ist es häufig so, dass die Kursziele dem Preis hinterherlaufen.

Die Investment Bank Morgan Stanley muss sich so etwas nicht vorwerfen lassen. Ihr aktuelles Kursziel liegt zwar nur bei 280 USD, sie hat aber ein zweites, inoffizielles Preisziel. Dieses liegt bei 1.900 USD. Das wäre eine Verzehnfachung des aktuellen Kurses. Tesla wäre damit 240 Mrd. USD wert. Derzeit weist Tesla bereits ein Preis-Umsatz-Verhältnis von 7,7 auf. Das Preis-Bucherwert-Verhältnis liegt bei 26. Das ist alles schon sehr sportlich, obwohl das Unternehmen schnell wächst. Der Umsatz konnte 2014 im Vergleich zum Vorjahr um über 50% zulegen. Selbst wenn sich dieses Wachstum fortsetzt ist die Bewertung sehr großzügig. Die meisten Autobauer werden zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von weniger als 1 gehandelt.
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Morgan Stanleys Argumentation blickt etwas weiter über den Tellerrand als andere. Tesla ist ja nicht nur ein Autobauer, sondern auch auf dem Weg der größte Lithiumbatterieproduzent der Welt zu werden. Das wird in den meisten Analysen nicht berücksichtigt. Selbst wenn sich durch die Batterieproduktion der Umsatz schlagartig verdoppeln würde wäre Tesla noch immer kein Schnäppchen. Der Zeithorizont von Morgan Stanley muss entsprechend groß sein. Wie groß, das ist leider nicht bekannt.

Persönlich gehe ich von weiter fallenden Kursen aus. Die Aktie hat einen Hype erlebt. Die Luft muss jetzt erst noch raus. Fällt die Aktie unter 177 USD, dann muss man von weiteren Abgaben bis 156 und sogar 115 ausgehen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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