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19:05 Uhr, 21.06.2013

Technologieaktien: Auch Marktführer können schnell und tief fallen

München (BoerseGo.de) - „Die Innovationsführer der nächsten Technologie-Ära werden ihre Geschäftsabläufe komplett nach onlinebasierten Servicemodellen ausrichten und dabei die Vorteile des Cloud-Computing nutzen“, sagt Daniel Roarty, der als Portfolio Manager des ACMBernstein International Tech Portfolios und Technologieexperte den Markt schon seit langem beobachtet. Die Cloud ist ein hardwareunabhängiger Speicherplatz im Internet, der von immer mehr privaten wie professionellen Usern genutzt wird. „Für Anleger hält der technologische Sektor völlig neue Möglichkeiten bereit. Spezielle Fonds, die die Gewinner der neuen Ära ausfindig machen, bieten nicht nur die Möglichkeit von Trends wie der Cloud zu profitieren, sondern nutzen auch andere Entwicklungen in dieser Sparte“, so Roarty.

Technologien entwickeln sich ständig weiter, aber alle paar Jahrzehnte beginnt eine völlige neue Ära. Die ersten mechanischen Rechenmaschinen wurden in den 1950ern durch Großrechner ersetzt, die in den 1980er Jahren ihrerseits von PCs abgelöst wurden. Grundlegende Veränderungen dieser Art sind für den Sektor typisch: Technologien entwickeln sich immer dann weiter, wenn ein bedeutender Fortschritt die Hoheit der bis dahin den Markt dominierenden Unternehmen stört.

„Die Folge davon ist, dass einst erfolgreiche Marktführer schnell zu den Gestrigen zählen. Die Verlierer fallen tiefer und schneller, neue Gewinner übernehmen die Spitze und sorgen in vielen Bereichen für Überraschungen“, erläutert Daniel Roarty. „Wir sehen jetzt den Beginn der Ära eines servicezentrierten Geschäftsmodells: Die Dienstleistungen sind weder von einer bestimmten Software noch von der Hardware abhängig, sondern können mit ganz unterschiedlichen Geräten wie Fernseher, Smartphone oder Tablet und bald sogar in Brillen und Uhren über einen onlinebasierten Service genutzt werden.“

Roarty hält daher Ausschau nach Unternehmen, die vom innovativen Fortschritt überproportional profitieren dürften. „Das sind zum Beispiel Onlinehändler wie Amazon, die dem stationären Handel immer mehr den Rang ablaufen. Oder Anbieter, die auf Software und Dienstleistungen aus der Cloud setzen, zum Beispiel Citrix Systems. Aber auch Anbieter, die das Outsourcen ganzer Geschäftsprozesse anbieten, wie beispielsweise Cognizant. Neben diesen ‚Verdrängern‘ sind aber auch generell solche Technologieunternehmen interessant, die sich bereits seit längerem auf dem Markt befinden und harte Konkurrenzkämpfe erfolgreich gemeistert haben. Zu diesen reiferen Playern zählen IBM mit seinem großen Kundenstamm in den Bereichen Consulting und Großrechner, SAP als Weltmarktführer bei Unternehmenssoftware oder Oracle als einer der weltweit größten Softwarehersteller“, so Roarty.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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