Tech-Sektor: Zeitweiser Knock-Out?
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Der Technologie-Sektor steht in diesem Tagen jenseits von Gut und Böse. Schon vor den Terroranschlägen auf die USA waren sich Analysten uneins, wie es in diesem ehemaligen Boom-Sektor weitergehen wird. Wachstumsprognosen wurden nach unten korrigiert und unter dem Strich war vor den Anschlägen eines festzuhalten: Es wird auf jeden Fall moderater zugehen.
Und nun? Nach den Attacken haben viele Unternehmen Probleme, durch gestrichene Flüge ihre Mitarbeiter zu wichtigen Verhandlungsgesprächen zu transportieren, Fusionen werden verschoben, Produkte können nur zeitverzögert ausgeliefert werden. Durch einen weiteren Einbruch der Konjunkturlage in den USA durch die Massenentlassungen der Airlines, Großbanken und Versicherungsunternehmen und durch den Einbruch des Vertrauens der Unternehmen und Konsumenten in die Wirtschaft werden auch die Tech-Unternehmen noch schwerere Zeiten durchmachen müssen.
Besonders stark trägt zur Zeit der Halbleiter-Sektor Schaden von den Anschlägen auf New York und Washington davon. Die Mikrochip-Industrie wird laut der Forschungsgesellschaft IC Insights in diesem Jahr 34% weniger Umsatz generieren können, zuvor war man von 27% Rückgang ausgegangen.
Einige Chiphersteller wie AMD verkündeten, dass logistische Probleme das Ergebnis nicht beeinflussen würden, allerdings könnten weitere Nachfrageeinbrüche eine solche Wirkung zeigen.
Auch das Vertrauen der Amerikaner in die Technologie scheint laut Analysten Schaden genommen zu haben. So war es trotz der technologisch stark überwachten und gesicherten Flughäfen für die Terroristen möglich, unbehelligt vier Passagiermaschinen fast zeitgleich zu entführen.
Allerdings geht Dan Niles von Lehman Brothers davon aus, dass die Aktienkurse in den nächsten Monaten so stark fallen werden, dass eine starke Erholung unausweichlich sei, sollte erst einmal der anfängliche Druck, der durch den Schock der Attacken ausgelöst wurde, nachgeben.
Auch wenn einige Tech- und besonders Netzwerk-Unternehmen einen Anstieg der Auftragseingänge durch den Wiederaufbau der technologischen Infrastruktur in Süd-Manhattan haben werden, kompensiert dies laut Analysten nur teilweise die zuvor ausbleibenden Orders.
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