Analyse
22:00 Uhr, 26.02.2016

TecDAX - Der "Sechs-Tage-Krieg" und die Volumen-Bombe

Egal ob temporärer oder großer Boden, der Index sollte in beiden Varianten stärkere Kurszuwächse von 8-10 % in den kommenden Wochen hinlegen, ergänzend stand in der Weekend-Edition vor zwei Wochen auch der Text: "...Nüchtern betrachtet darf der Index aus technischer Sicht nun direkt Richtung 1.640/1.660 steigen...."

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  • TecDAX
    ISIN: DE0007203275Kopiert
    Kursstand: 1.603,72 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 1.603,72 Pkt (XETRA)

UPDATE vom 26. Februar 2016 (bei: 1.603,72 ): Die letzte Analyse gab es hier an dieser Stelle vor ziemlich exakt vierzehn Tagen und diese ging von einem unmittelbar bevorstehenden Ende der Abwärtsbewegung aus. Egal ob temporärer oder großer Boden, der Index sollte in beiden Varianten stärkere Kurszuwächse von 8-10 % in den kommenden Wochen hinlegen, ergänzend stand vor zwei Wochen auch der Text: "...Nüchtern betrachtet darf der Index aus technischer Sicht nun direkt Richtung 1.640/1.660 steigen....". Ok, wer den CCB und mich kennt, der weiß, dass ich keinerlei Wert auf zeitliche Bedingungen sehr wohl aber auf preisliche lege. Aus diesem Grunde ist es mir auch egal, dass der Index nur sechs Tage und nicht mehrere Wochen dafür benötigt hat, 1.644,98 Punkte zu erreichen, somit in die benannte Kursziel-Zone zu stoßen und dabei in der Spitze rund 9,6 % Performance seit der letzten Analyse schaffte. Die Bullen erledigten die Bärenschar somit in einem kurzen und offensiv geführten "6-Tage-Krieg"......

Fazit: Solch steile Anstiege bringen natürlich die technische Notwendigkeit von Korrekturen mit sich und selbige hatte es durchaus in sich, denn innerhalb von nur drei Tagen verlor der Index in der Folge wieder gut 7 % seiner schnellen Gewinne, weil etliche Index-Schwergewichte zeitweilig stark unter Druck geraten waren. Vor allem einem der höchst gewichteten Werte ging es dabei an den Kragen, der Aktie der Wirecard AG, die am vergangenen Mittwoch binnen drei Handelsstunden mit rund 25 % Kursverlust mal eben ein Viertel an Wert verlor. Aber am 24.2. gab es dadurch bedingt noch etwas anderes, nämlich eine "Volumen-Bombe". Die letzten dieser Art gab es am 26.3.2015 und beim Sell-Off am 24.8.2015. All diesen drei Tagen gemein ist ein orbitant hohes Umsatzvolumen (darauf wies ich bereits vor ein paar Tagen auf meinem frei zugänglichen Guidants-Desktop hin - hier klicken und mir auf Guidants folgen!). Den Volumen-Bomben aus März und August 2015 folgten jeweils recht starke Rallye-Bewegungen (einmal über 18 % und einmal gar fast 26 %). Es wäre also nicht ungewöhnlich, wenn es sich auch diesmal um eine größere Marktbereinigung gehandelt hat, die in der Folge zu starken Kursbewegungen nach oben führt. Als einziger Makel ist allerdings anfzuführen, dass am 24.2. keine Selloff-typische Trendwende-Kerze im Tages-Chart entstanden ist...aber besser noch, diese wurde am heutigen Freitag gar auf Wochen-Basis geliefert und steht momentan auch im Monats-Chart, wobei am Montag ja, aufgrund des Schaltjahres, noch ein Tag zu gehen ist.

Wie steht es derzeit aus analytischer Sicht um den Index? Das ist eigentlich mit wenigen Worten zu erklären. Solange sich der Index auf Tages-Schlusskurs-Basis oberhalb ca. 1.537 aufhält, wird er sich früher oder später Richtung 1.675/1.690 aufmachen. Diese Zone ist der aus Bullen- und Bärensicht aktuell wichtigste Bereich, denn dort verlaufen aus unterschiedlichen Zeitebenen extrem starke Widerstände, deshalb ist nicht davon auszugehen, dass diese Marken im ersten Anlauf geknackt werden können (außer demnächst würde ein größeres Aufwärts-Gap den Index einfach darüber heben). Läuft der Index wie hier skizziert, bildet sich nach einem Abpraller im Bereich knapp unter 1.700 später potentiell eine inverse SKS-Formation als übergeordnetes Trendwende-Muster aus, in deren Folge der Index dann im späten Frühjahr (sell in may and go away?) ein Kursziel von ca. 1.845 erreichen könnte. Dadurch bleibt den Bären nur zu hoffen, den Index irgendwie unter die 1.537 zu bugsieren, um einen Rücklauf an das Verlaufstief vom 9.2.2016 auszulösen, viel tiefer als auf diese ca. 1.465 Punkte kann der Index eigentlich momentan kaum fallen und der Weg runter an 1.537 würde den Bären einiges abverlangen, denn bis hoch an ca. 1.589 hat sich dort eine extrem starke technische Unterstützungs-Zone etabliert, die bereits den starken Rücklauf vom Mittwoch abfedern konnte....

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Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: diese Inhalte sind nur für Kunden des CCB...

UPDATE vom 12. Februar 2016 (bei: 1.500,47): Die letzte Analyse war vernichtend fatalistisch gehalten, denn trotz der Rückeroberung von 1.650 sollte es dem Index aus technischer Sicht eher nicht mehr gelingen, sich oberhalb 1.715 etablieren zu können. Als mittelfristiges Kursziel wurde vor drei Wochen der Bereich knapp unter 1.500 Punkten angegeben. Was geschah? Der Index kam bereits rund um die 1.700 stark ins Stocken und nicht mehr weiter. Für die Bullen war in der letzten Analyse eine wichtige Marke benannt worden, es hieß am 24. Januar: "...Nach unten gilt es für die Bullen fortan ab 1.640 achtsam zu sein, denn ab spätestens 1.610 ließen sich wohl weitere stärkere Abgaben nicht vermeiden und neue Verlaufstiefs bei 1.550 oder gar unter 1.500 würden möglich...". Die charttechnischen Geschichtsbücher notieren bis jetzt ein direktes (nach Bruch 1.640) erreichtes Kursniveau von 1.463,50. Rund um die 1.500er-Marke versucht sich der Index nun an einer Bodenbildung.

Fazit: Die benannte Kurszielzone wurde unter Berücksichtigung der charttechnischen Marken und Bedingungen analytisch sauber und exakt erreicht. Solange die Wochenwolke auf Wochen-Schlusskurs-Basis nun nicht mehr unterschritten (end of week! temporäre Verletzungen wären "erlaubt") wird, ist aus technischer Sicht von einem (bevorstehenden) in Kürze Ende der Abwärtsbewegung auszugehen. Ob dieses Ende nur temporär oder gar final sein wird, ist derzeit noch leicht offen, bei beiden Varianten wären aber stärkere Kurszuwächse in den kommenden Handelswochen zu erwarten (ca. 8-10 % oder mehr). Viel tiefer als etwas oberhalb der 1.400/1.420 sollte der Index eigentlich eher nicht mehr fallen, dort unten würde nämlich auch aus technischer Sicht eher mit starkem Kaufinteresse zu rechnen sein, da dort übergeordnete starke Unterstützungen aus dem Monatschart heraus liegen. Die Suche nach einem Major Low oder Top ist natürlich Ansinnen eines jeden Analysten und Traders, lassen sich doch so die lukrativsten mittel/langfristigen Set-Ups basteln, dennoch darf man sich natürlich dabei in nichts verrennen. Nüchtern betrachtet darf der Index aus technischer Sicht nun direkt Richtung 1.640/1.660 steigen, dabei ist optional als zwischengeschaltete technische "Umleitung" noch eine Art Sell-Off in Richtung 1.400/1.430 zu berücksichtigen aber dazu besteht kein absoluter Zwang. Aktuell höchstmöglicher Anlaufpunkt in Richtung Norden des Charts ist wohl die Zone knapp über der 1.700er-Marke. Was ist mit den Bären? Vor allem Wochen-Schlusskurse unterhalb 1.460 würden hingegen auf die Notwendigkeit hinweisen, dass noch ein weiterer Zielpunkt unten angesteuert werden möchte/muss: ca. 1.300/1.320 (dort liegt u.a. der EMA200 aus dem Wochenchart). Die derzeit möglichen drei technischen Varianten wurden deshalb allesamt in grau im Chartbild skizziert. Was hat das nun mit dem Mittelalter zu tun? Zahlen wie 1330, 1400, 1430 assoziiert man halt (umgewandelt in Jahreszahlen) schnell mit dieser bewegenden Epoche und die Kursverläufe in diesem Index waren zuletzt ja auch sehr bewegend...

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: ...

Potentiell mögliche technische LONG-Marken: direkt (Strecke bis ca. 1.580 später 1.640) sowie ca. 1.420 (Strecke bis ca. 1.640)

Potentiell mögliche technische SHORT-Marken: ca. 1.580 (Strecke bis ca 1.420) sowie in der gestrichelten Variante ebenfalls ca. 1.580 (Strecke bis ca. 1.320)

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UPDATE vom 24. Januar 2016 (bei: 1.668,90): Die letzte Analyse (siehe unten) sah den Index zu Starkabgaben "verurteilt", wenn nicht eine direkte und steile Rallye einsetzen würde. Zwar stieg der Index dann auch direkt vom Fleck weg aber steil sieht anders aus, für diesen Fall sollten stärkere Abgaben folgen, die zunächst im Bereich um 1.600 Punkte abgefangen werden sollten. Der Index ließ sich nicht großartig bitten und stand keine Woche tiefer knapp unter der 1.600er-Marke (1.582,79 war das Verlaufstief), von dort setzten stärkere Erholungen ein....

Fazit: Zwar notiert der Index wieder oberhalb des 1.650-Bereiches aber mit dem Abtauchen deutlich darunter hat er eigentlich die Büchse der Pandora geöffnet und spätere Kursziele knapp unter 1.500 möglich gemacht. Um diese Aussage zu negieren müsste der Index nun über 1.845 Punkte steigen. Aktuell ist das aus technischer Sicht eher ein Ding der Unmöglichkeit , denn von ca. 1.715-1.750 ist der Kurs derzeit oben gedeckelt, nur wenn sich darüber etabliert werden könnte, darf man in der Folge von weiteren starken Zuwächsen träumen, die sogar neue Mehrjahreshochs bringen dürften. Kurzfristig wird dem Index irgendwann ab ca. 1.715 Punkten eher de Puste ausgehen (wäre dann auch der Gapclose 13./14. Januar 2016), wenn es ab dort zu stärkeren Rückläufen bis an 1.640 käme, kann die komplette Aufwärtsdynamik bereits wieder verpufft sein, ansonsten wäre später oder auch direkt zumindest ein Ausbruchsversuch über/an 1.750. anzunehmen (aufgrund der starkbullischen aktuellen technischen Situation im Tageschart eher präferiert). Geht es auf direktem Wege Richtung 1.750 und enden Rückläufe ab dort bereits um 1.680/1.700 oder höher, stünde in der Folge wohl ein weiterer Gapclose (bei ca. 1.785) an. Nach unten gilt es für die Bullen fortan ab 1.640 achtsam zu sein, denn ab spätestens 1.610 ließen sich wohl weitere stärkere Abgaben nicht vermeiden und neue Verlaufstiefs bei 1.550 oder gar unter 1.500 würden möglich. So gesehen wurde der Index also für den Bruch der 1.650 zwar zu weiteren Abgaben "verurteilt" und hat auch einen Teil seiner "Strafe" in Form von Abgaben an 1.600 bereits abgesessen, befindet sich aber momentan nur "auf Bewährung" könnte aber bei "guter Führung" auch eine große Trendwende bewirken.

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: ...

Potentiell mögliche technische LONG-Marken: ca. 1.640 (Strecke bis ca. 1.680 später 1.715-1.750) sowie 1.760 (Strecke bis ca. 1.795/1.800)

Potentiell mögliche technische SHORT-Marken: ca. 1.620 (Strecke bis ca. 1.580 später gar 1.550) sowie 1.580 (Strecke bis ca. 1.550 oder tiefer)

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UPDATE vom 12. Januar 2016 (bei: 1.714,46): Die letzte Analyse (erschien in der ersten Weekend-Edition im neuen Jahr) attestierte den Bullen bei Bruch der 1.805 dort lauernde Probleme. In der Folge sollte das Dezembertief getestet werden und aus so tiefen Rückläufen sollten weitere Abgaben auf knapp unter 1.700 Punkte resultieren. Was geschah: Der Index durchbrach tatsächlich die 1.805 und fiel bis 1.688,25 und somit exakt in den vorab definierten Kurszielbereich der (nur im Abobereich) bei 1.697/1.680 definiert war...

Fazit: Der Index darf sich weitere neue Lows schlichtweg nicht leisten, im Gegenteil, er muss nicht nur steigen sondern das auch noch stark, schnell und steil, um ein bereits im Chart erkennbares u.v.a. aus dem Monatschart ableitbares mögliches Crash-Szenario noch irgendwie abwenden zu können, welches mit Kursen unterhalb 1.650 latent im Raum stehen würde und dann wohl in der Folge auch getriggert würde. Zwar könnte ein weiterer starker Abverkauf dann in der horizontalen Unterstützungszone rund um die 1.600er-Marke abgefangen werden, generell dürfte es dann aber auch bis an 1.465/1.485 Punkte fallen. Dieser Bereich ist immerhin noch rund 15 % vom Dienstags-Schlusskurs entfernt. Im Big Picture kommt der Zone 1.695/1.700 eine hohe Bedeutung auf Monatsschlusskurs-Basis zu, deren nachhaltiges Unterschreiten auch aus diesem Grunde zu vermeiden ist. Der Weg nach oben ist generell derzeit komplett verbaut, solange die Kurse unter 1.775/1.790 notieren.

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: (Abo-Kunden vorbehalten!)...

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    Sie produzieren für meinen Geschmack zu viel Prosa. Mein Tipp: Fassen sie die wirklich wesentlichen Dinge kurz und präzise zusammen, statt sich in Plauderei zu verdingen.

    07:49 Uhr, 28.02.2016
    1 Antwort anzeigen

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Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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