Analyse
12:19 Uhr, 05.07.2016

TecDAX - Am Gap wurden die Bullen zum Depp

Aus analytischer Sicht wäre es "schöner" gewesen, wenn sich der Index im Zuge der Brexit-Markt-Reaktion direkt der für den Fall eines Crashs in der letzten Analyse benannten Zone um 1.435/1.465 angenähert hätte. Gerade ca. 1.435 hätten ein blitzsauberes mittelfristiges Korrekturende einleiten können.

Erwähnte Instrumente

  • TecDAX
    ISIN: DE0007203275Kopiert
    Kursstand: 1.580,91 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 1.580,91 Pkt (XETRA)

UPDATE vom 05. Juli 2016 (bei: 1.580,91): Schwere Nachbeben verursachte das Gap vom 10./13. Juni, seine "Abrisskante" wirkt bis heute massiv auf das Chartbild ein. Kein Wunder, wurde dieses doch innerhalb einer sechstägigen Schwächephase mit lauter schwarzen Kerzen gerissen. Generell mussten dem Index bei der letzten Analyse (siehe 20. Juni) etliche technische Optionen zugestanden werden, hierbei galt es für Bullen und Bären zwei Dinge zu beachten: ..."der Bereich knapp über 1.700 muss erst durchstoßen werden, um eine echte Rallye initiieren zu können"...sowie: "...das kurzfristige Abwärts-Risiko ist wohl auf ca. 1.510/1.530 begrenzt, nur im Falle einer Crash-Bewegung wäre auch das Anlaufen des Bereiches 1.435/65 vorstellbar...". Der Index zog dann letztlich eine recht "linke Nummer" ab. Er schloss am 23. Juni das offene Gap und durchbrach parallel die Tages-Wolke und schloss dann auch darüber. Rein technisch hätte am Folgetag eine direkte Rallye starten dürfen, die nicht nur 1.700 überrannt hätte sondern deutliches weiteres Kurspotential nach oben gehabt hätte. Im Prinzip hatten die Bullen die Lätzchen um, Messer und Gabel in der Hand und die Bären-Steaks mussten nur noch aus der Küche an den Tisch gebracht werden - voller freudiger Erwartung mussten die Bullen am nächsten Morgen aber den Brexit feststellen und es folgte ein damit verbundenes großes Downgap, das relativ berechenbar rund um die 1.510er-Marke herum entstand und direkt hochgekauft wurde. Am gestrigen "Independence Day" ward auch dieses Gap schnell geschlossen und erneut setzten umgehend danach direkte stärkere Verkäufe ein....

Fazit: Wieder einmal besitzt der Index auch beim Erstellen dieses Analyse-Updates eine breitere Vielzahl technischer Optionen sowohl nach oben als auch nach unten. Aus analytischer Sicht wäre es "schöner" gewesen, wenn sich der Index im Zuge der Brexit-Markt-Reaktion direkt der für den Fall eines Crashs in der letzten Analyse benannten Zone um 1.435/1.465 angenähert hätte. Gerade ca. 1.435 hätten ein blitzsauberes mittelfristiges Korrekturende einleiten können. Solange aber das Tief vom 09. Februar 2016 nicht unterschritten wird, besteht aber noch immer sogar die nicht unwahrscheinliche Option, dass die große ca. 1-1,5jährige Konsolidierungs-Formation seit 2015 bereits im Februar 2016 nach oben aufgelöst worden ist. Möchte sich der Index kurzfristig weiter bullische Ambitionen offen halten, dann fällt er nicht mehr deutlich tiefer als ca. 1.545 (besser noch nicht mal mehr unter etwa 1.564) zurück. Egal ob direkt oder über die Umleitungen in den Bereich um 1.550 gilt als erstes Kursziel in etwa 1.662 Punkte. Darüber gäbe es weitere technische Kaufsignale, die eine Bewegung an ca. 1.700 rechtfertigen würden. Oberhalb 1.715,47 sind weitere offene Gaps vom Jahresbeginn existent, die der TecDax -im Gegensatz zu etlichen anderen Indizes- bislang nicht schließen konnte. Es gibt dort nicht nur das große Gap zur ersten Handelsaufnahme im neuen Jahr vom 04. Januar (1.830,74/1.818,90) sondern auch noch das "Drei-Königs-Gap" vom 06./07. Januar 2016 (1.758,69/1.770,34). Beide Bereiche wären probate Anlaufpunkte, sobald sich der Kurs über der 1.700er-Marke etablieren kann. Unterhalb ca. 1.537/35 Punkten rückt dann zunächst einmal erneut die bekannte Marke von ca. 1.435 in den Vordergrund. Würde diese erreicht und in der Folge käme es nicht zu dynamischen Gegenreaktionen, muss man auch noch befürchten, dass der Index den Fahrstuhl gen 1.330/1.350 nehmen wird und irgendwann final ca. 1.270 erreicht.

Technische Zusammenfassung: Aktuell lassen weder Marktumfeld noch Kursniveau eine deutliche Präferenz zu. Solange aber die Brexit-Tiefs nicht fallen, gibt es minimale leichte Vorteile für die Bullen. Chartbild-Aufhellungen, die mehr versprechen gibt es allerdings erst oberhalb 1.662 oder besser noch ca. 1.705/1.715 Punkten ...

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Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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