Analyse
08:00 Uhr, 02.11.2022

TEAMVIEWER – Starkes Wachstum auch durch US-Dollar beflügelt

Keine negativen Überraschungen hat Teamviewer heute Morgen im Gepäck. Das Unternehmen wächst zwar weitaus weniger dynamisch als noch vor zwei Jahren, doch die Bewertung ist auch viel günstiger.

Erwähnte Instrumente

  • TeamViewer SE
    ISIN: DE000A2YN900Kopiert
    Kursstand: 9,726 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • TeamViewer SE - WKN: A2YN90 - ISIN: DE000A2YN900 - Kurs: 9,726 € (XETRA)

Das hochprofitable Geschäft mit starken Cashflows erlaubt zudem reichlich Aktienrückkäufe und die Tilgung von Schulden. Die Bilanz wird damit attraktiver und die Bewertung sinkt. Auf Basis normalisierter Zahlen erreicht das KGV schon heute nur Werte knapp oberhalb von 10. Auf Basis der ausgewiesenen Zahlen liegen wir hingegen noch bei etwa 30.

Umsatz und Gewinn über Erwartungen

Im dritten Quartal wuchsen die Billings von Teamviewer um 15 Prozent auf 144,6 Mio. EUR. Einen erheblichen Einfluss auf alle Kennzahlen hatte der starke US-Dollar. So liegt das währungsbereinigte Plus bei nur 7 Prozent. Das adjustierte EBITDA machte einen deutlichen Sprung um 42 Prozent auf 60,1 Mio. EUR. Die Marge legte ggü. dem Vorjahr um 8 Prozentpunkte auf 42 Prozent zu. Das Ergebnis pro Aktie landete nach neun Monaten bei 0,23 EUR oder 112 Prozent höher. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien fiel von 200,2 Mio. Stück im Vorjahr auf 180,1 Mio. Stücke. Teamviewer kauft fleißig Aktien aus dem erzielten Cashflow zurück.

Während das Geschäft mit kleineren Kunden (SMBs) währungsbereinigt nur um 2 Prozent gewachsen ist, so war es das bei den wichtigen Großkunden (Enterprise) um 37 Prozent. Das ist durchaus beeindruckend und auch wichtig. Bislang machen die Großkunden weniger als 1/5 des Gesamtumsatzes aus. Gelingt es weitere große Verträge zu schließen, dann kann Teamviewer dank Upselling-Initiativen dort besser und schneller wachsen. Zudem zeigt es, dass die Software auch in größeren Unternehmen Anklang findet.

Auch in der bisherigen Krisenregion APAC (Asien-Pazifik) zeichnet sich unter neuer Leitung ein Turnaround ab. Der Billings-Zuwachs lag hier bei 12 Prozent. Zuletzt musste Teamviewer einige Köpfe im Asien-Geschäft austauschen.

Der Nettogewinn legte ggü. dem Vorjahr um 347 Prozent auf 16,5 Mio. EUR im dritten Quartal zu. Teamviewer tilgte im dritten Quartal Schulden von 286,1 Mio. EUR. 600 Mio. EUR Nettoverschuldung verbleiben damit aktuell noch. Den Ausblick bestätigte das Unternehmen. Im Gesamtjahr werden weiterhin 630 Mio. EUR Billings erwartet und eine bereinigte EBITDA-Marge von 45 bis 47 Prozent.

Fazit: Das Gröbste scheint jetzt endgültig hinter dem Unternehmen zu liegen. Wir kommen in ruhigeres Fahrwasser. Die Bewertung erscheint günstig. Machen die Göppinger so weiter, dann dürfte auch der Kurs noch reichlich Aufholpotenzial besitzen.

normalisierte Zahlen (non-ifrs)

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 501,00 563,00 628,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,25 0,79 0,85
Gewinnwachstum 216,00 % 7,59 %
KGV 39 12 12
KUV 3,6 3,2 2,9
PEG 0,1 1,5
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
TEAMVIEWER AG INH O.N.
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Der Autor hält Aktien von Teamviewer.

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