Analyse
07:50 Uhr, 20.09.2023

TALANX – Einmal zur Geldtankstelle

Wieso nicht? Das scheint das Motto von Vorstandschef Torsten Leue bei Talanx zu sein. Das Unternehmen platziert in Windeseile eine „kleine“ Kapitalerhöhung über 300 Mio. EUR, obwohl die eigene Finanzlage als sehr komfortabel eingestuft wird.

Erwähnte Instrumente

  • Talanx AG
    ISIN: DE000TLX1005Kopiert
    Kursstand: 65,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Talanx AG - WKN: TLX100 - ISIN: DE000TLX1005 - Kurs: 65,800 € (XETRA)

Offiziell läuft das unter der Devise: „Wir verbreitern unseren Streubesitz.“ Böse sein kann man den Leuten bei Talanx nicht; der hohe Kurs lädt förmlich dazu ein.

Gerüstet für weitere Übernahmen

Talanx sieht sich folglich auch bestens gerüstet, anorganisch zu wachsen und ist nach der erfolgten Kapitalerhöhung und Umplatzierung von Stücken aus dem Bestand des Großaktionärs HDI V.a.G. 300 Mio. EUR „reicher“ geworden. Alle Aktien wurden zu 61,50 EUR platziert; der Schlusskurs gestern auf Xetra betrug 65,80 EUR.

Die bisherige Dividendenpolitik hat Talanx derweil bestätigt und will weiterhin 2 EUR pro Aktie ausschütten. Positive Effekte aus dem Zukauf in Südamerika sind in den mittelfristigen Zielen, die einen Gewinn von 1,6 Mrd. EUR im Jahr 2025 vorsehen, noch nicht enthalten.

Es wundert kaum, dass auf dem hohen Kursniveau einerseits eine Kapitalerhöhung erfolgt und andererseits der Großaktionär zu Gewinnmitnahmen neigt. Der Vorstand handelt klug, Geld aufzunehmen, wenn er dieses quasi hinterhergeschmissen bekommt. Ob notwendig oder nicht, darüber lässt sich sicherlich streiten. Die kleine Kapitalerhöhung und die Mini-Platzierung von 0,6 Prozent des Grundkapitals führen zu einer Ausweitung des Freefloats auf jetzt 23,2 Prozent. Da wäre noch Luft für weitere Umplatzierungen; vielleicht testet HDI hier nur einmal den Markt und leitet künftig weitere Schritte in diese Richtung ein.

Fazit: Nach dem guten Lauf der Aktie sollten Anleger damit rechnen, dass der Kurs auch mal in eine Seitwärtsphase einschwenken könnte. An den langfristigen Aussichten ändert sich nicht viel. Die bleiben solide. Die Bewertung mit einem 10er KGV für das Jahr 2024 ist jedenfalls weit davon entfernt überhitzt zu sein.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 44,72 48,60 50,40
Ergebnis je Aktie in EUR 4,63 5,82 6,47
KGV 14 11 10
Dividende je Aktie in EUR 2,00 2,20 2,40
Dividendenrendite 3,04% 3,34% 3,65%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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