Analyse
12:30 Uhr, 03.10.2022

TAKKT – Der Großaktionär hat zuletzt weiter aufgestockt

Wie stellt der Anleger fest, dass er sich in einer tiefen Baisse befindet? Ganz einfach: Aktien steigen auch auf positive Neuigkeiten nicht mehr an.

Erwähnte Instrumente

  • TAKKT AG
    ISIN: DE0007446007Kopiert
    Kursstand: 9,440 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • TAKKT AG - WKN: 744600 - ISIN: DE0007446007 - Kurs: 9,440 € (XETRA)

So war es jedenfalls, als vor rund zwei Wochen, Großaktionär Haniel bei Takkt weiter aufgestockt hat und seinen Anteilsbesitz auf mittlerweile knapp 65 Prozent steigern konnte. Immerhin 5 Prozent mehr als noch im Dezember 2021. Doch die Aktie ist einfach weiter gefallen, statt Übernahmefantasie herrscht Katerstimmung.

Fundamental schwieriges Umfeld

Wem kann man es verdenken, bereits in meinem letzten Beitrag habe ich bei Takkt das schwieriger werdende Umfeld beschrieben. Das Unternehmen bedient fast ausschließlich Firmenkunden. Takkt liefert Regale für Supermärkte, den passenden Schreibtisch oder Rollcontainer fürs Büro oder Ausstattung für Restaurants. Im Grunde alles was ein Unternehmen an Ausstattung benötigt. Der B2B-Händler hat ein Cashflow starkes Geschäftsmodell, kann hohe Dividenden zahlen und wächst sowohl organisch als auch durch Übernahmen. Die Angst, dass Unternehmen wie Amazon Takkt Marktanteile abjagen könnten, bestimmt dabei immer mal wieder die Nachrichten.

In den kommenden Monaten dürfte Takkt die weltweit rezessiven Tendenzen jedenfalls zu spüren bekommen. Unternehmen investieren weniger Geld in neues Mobiliar. Unnötige oder weniger nötige Ausgaben werden ausgesetzt. Ersatz wird nur bei akutem Bedarf angeschafft. Der Verzicht auf nicht absolut notwendige Ausgaben würde eine Takkt sicherlich treffen. In der Finanzkrise 2008/2009 verlor Takkt rund 26 Prozent Umsatz in zwei Jahren, ehe dann eine jahrelange Wachstumsstory begann. Doch es dauerte bis zum Jahr 2015, bis das Vorkrisenniveau im Umsatz wieder übertroffen werden konnte. Auch im Jahr 2020 hatte Takkt mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen, der jedoch diesmal sehr schnell wieder ausgebügelt werden konnte.

Das Problem: Bislang sehen die Konsenserwartungen für dieses und die Folgejahre noch deutliches Wachstum vor. Eine Rezession ist hier noch nicht drin. Das macht die Aktie anfällig für Revisionen nach unten.

Fazit: Auf dem Papier wirkt die Aktie bereits heute sehr günstig und zudem stockt der Großaktionär weiter auf. Gelingt es, die Schätzungen nur halbwegs zu erreichen, dann ist die Aktie m. E. deutlich zu günstig bewertet. Doch es wird wohl mit hoher Sicherheit Revisionen nach unten geben. Die Dividendenrendite von rund 6 bis 7 Prozent rundet die Sache zumindest optisch ab. Trotz schlechter werdender Meldungslage sollte die Aktie von Takkt aber schon viel Negatives eingepreist haben.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 1177,00 1285,00 1.324,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,87 0,85 0,97
Gewinnwachstum -2,30 % 14,12 %
KGV 11 11 10
KUV 0,5 0,5 0,5
PEG neg. 0,7
Dividende je Aktie in EUR 1,10 0,65 0,70
Dividendenrendite 11,70 % 6,91 % 7,45 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
TAKKT AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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