Analyse
13:10 Uhr, 01.08.2022

TAKKT – Darum wurde die Aktie abgeschossen

Schon am Freitag musste die Aktie von Takkt einen schweren Rückschlag hinnehmen. Heute setzt sich der Kursrutsch bislang fort.

Erwähnte Instrumente

  • TAKKT AG
    ISIN: DE0007446007Kopiert
    Kursstand: 12,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • TAKKT AG - WKN: 744600 - ISIN: DE0007446007 - Kurs: 12,700 € (XETRA)

Was ist passiert? Nach eigentlich recht soliden Zahlen am Donnerstag folgten am Freitag mehrere Abstufungen durch Analysten. Die Aktie, die sich im Anschluss an die Zahlen, noch recht stabil präsentierte, rutschte merklich ab. Scheinbar hat der Vorstand einen düsteren Ausblick auf den weiteren Verlauf gegeben. Und Amazon rückt den Stuttgartern ebenfalls auf die Pelle.

Zahlreiche Probleme

Takkt ist ein B2B-Ausstatter für Büros, Supermärkte und eigentlich allem was man so im Bereich der Geschäftsausstattung benötigt. Als Zwischenhändler ist man zunächst einmal nicht direkt von steigenden Rohstoffpreisen betroffen, hat aber natürlich in der Logistik zu kämpfen und bei wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen auch auf der Absatzseite.

Nach den Zahlen verweisen die Analysten von Warburg beispielsweise auf einen rückläufigen Auftragstrend. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die Verlangsamung bei den Aufträgen fortsetzen wird und erwarten im zweiten Halbjahr einen Rückgang von 15 Prozent. Die Umsatz- und Ergebnisziele seien derweil nicht gefährdet, da Takkt stark im US-Markt tätig ist und hier auch die Umrechnung hilft, die Umsatzziele zu erfüllen. Warburg reduziert jedoch die Schätzungen und senkt die Aktie auf „Hold“ von zuvor „Buy“.

Noch drastischer ist Hauck & Aufhäuser (H&A) unterwegs. Hier senkt man die Aktie auf „Sell“. Die mittelfristigen Ziele seien klar gefährdet. Da Takkt sehr sensitiv auf die Einkaufsmanagerindizes reagiere und diese rückläufig seien drohe Ungemach. In allen Bereichen würden sich die Auftragseingänge zuletzt zweistellig abschwächen, berichtet das Management. Amazon treibe zudem seine B2B-Plattform im E-Commerce weiter voran.

Fazit: Es herrscht Gegenwind für Takkt von fundamentaler Seite. Das solide geführte Unternehmen ist bekannt für hohe Dividenden und starke Cashflows. Aktuell gestaltet sich die Lage jedoch schwieriger. Großaktionär Haniel (knapp 60 % Anteil) könnte bei fallenden Kursen weiter zukaufen. Das Unternehmen ist ein Übernahmekandidat. Gut möglich, dass der aktuelle Kursrutsch somit eine gute Gelegenheit zum Einstieg darstellt.

TAKKT AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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