TAG IMMOBILIEN – Die Dividende wird komplett gestrichen

• TAG Immobilien AG - WKN: 830350 - ISIN: DE0008303504 - Kurs: 6,705 € (XETRA)

Dabei wurden Aktionäre, die nicht mitziehen, auf niedrigem Niveau verwässert. Ich berichtete an dieser Stelle darüber. Doch die vollständige Streichung der Dividende ist für Aktionäre ein echter Schlag in die Magengrube.

Werbung mit der Dividende

Am heutigen Morgen prangt auf der Homepage von TAG Immobilien jedenfalls immer noch in großen Lettern, bei den Vorzügen der Aktie, die hohe Dividendenrendite. Ob die IR-Abteilung hier nur langsam arbeitet oder sich über ihre Aktionäre lustig macht, überlasse ich der Fantasie des Lesers.

Diese Grafik prangt noch immer auf der Homepage und begrüßt Investoren

Besonders merkwürdig, so wie TAG die Lage darstellt, läuft es operativ ja eigentlich blendend. Der FFO 1 (Funds from Operations) lag im dritten Quartal bei 49,1 Mio. EUR. Immerhin 7 Prozent mehr als im Vorjahr, als es all diese Probleme noch nicht gab. Die FFO-Prognosen kann man gar übertreffen und auch das Mietwachstum und die Leerstandsquote überraschen positiv.

Aus der Kapitalerhöhung erzielte TAG zuletzt einen Emissionserlös von 202 Mio. EUR. Dieser dient insbesondere zur Tilgung einer Brückenfinanzierung. Der LTV (Loan to Value), also dem Wert der Immobilien im Verhältnis zu den Schulden, wurde auf 44,9 Prozent gesenkt.

Für die Dividende war im letzten Jahr eine Zahlung von 143 Mio. EUR oder 0,81 EUR pro Aktie an die Aktionäre geflossen. Statt einer Senkung wird diese jetzt komplett gestrichen. Das ist gegen die Kernthesen, die TAG selbst auf seiner Homepage im Bereich Investor Relations veröffentlicht und damit für neue Aktionäre wirbt. Auch hätte man diesen Entschluss bereits zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung nennen müssen, um Aktionäre nicht dadurch zur Zeichnung zu "motivieren".

Fazit: TAG veralbert seine Aktionäre. Der Vorstand verhält sich nicht fair. Er wirbt neue Mittel ein, aber lässt die Aktionäre lange im Dunkeln wie schlecht es um das Unternehmen bestellt ist. Es mag am Ende des Tages richtig sein, die Dividende zu streichen, um ein Überleben des Konzerns zu ermöglichen. Was stört ist die aktionärsfeindliche Vorgehensweise und miserable Unternehmenskommunikation, die mehr auf Täuschen und Tricksen angelegt zu sein scheint. Da hilft es auch wenig, wenn TAG für die Zukunft wieder einmal Dividenden verspricht. Hier sollten Köpfe im Vorstand ausgetauscht werden, um wieder Platz für neues Vertrauen zu schaffen.

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