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09:17 Uhr, 28.09.2009

SZ: Milliardenklage gegen HRE

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München (BoerseGo.de) - Genau ein Jahr nach der dramatischen Rettung der Hypo Real Estate (HRE) durch die Bundesregierung erreicht die Bewältigung der Krise ein neues Stadium. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) erheben Kapitalanleger beim Landgericht München neue, schwere Vorwürfe gegen den alten Vorstand um den früheren Bankchef Georg Funke und fordern immer mehr Schadenersatz für ihre nahezu wertlos gewordenen Aktien.

Der Kläger mit den größten Forderungen, der Jurist Christian Wefers aus Nordrhein-Westfalen, werde seine bereits bei Gericht anhängige Klage in der kommenden Woche deutlich ausweiten, schreibt das Blatt. Der Schaden, den er für zahlreiche Kapitalanlagefonds geltend mache, belaufe sich "nunmehr auf fast eine Milliarde Euro". Der Jurist vertritt Fonds, die das Geld ihrer Anleger auch in HRE-Aktien investiert haben, als die Bank noch gut dastand.

Die HRE habe im vergangenen Jahr verschwiegen, dass die deutsche Bankenaufsicht bei einer Sonderprüfung auf gravierende Mängel bei der Bank gestoßen sei, so der Vorwurf. Diese Information wäre für Anleger, die HRE-Aktien kaufen wollten, wichtig gewesen, trägt Wefers in der jetzt ausgeweiteten Klage vor.

Die HRE weist die Vorwürfe zurück. Die Gesellschaft habe sich stets korrekt verhalten und gehe deshalb davon aus, dass die Klagen ohne Erfolg blieben, sagte ein Sprecher. Wefers entgegnet, schon vor zwei Jahren sei in der HRE die Schieflage absehbar gewesen. Der damalige Bankchef Georg Funke habe spätestens im September 2007 gewusst, dass das Geschäftsmodell der kurz darauf von der HRE übernommenen Depfa nicht tragfähig sei. Funke selbst habe den Geschäftsplan der Depfa im Gespräch mit Investoren als "Phantasie" bezeichnet. Auch das sei den Aktionären verschwiegen worden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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