SZ: Jede zweite Neueinstellung ist "befristet"
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München (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge werden bei Neueinstellungen in jedem zweiten Fall nur noch befristete Arbeitsverträge vergeben. Der Anteil der befristeten Verträge an den Neueinstellungen sei von 32 Prozent im Jahr 2001 auf 47 Prozent im ersten Halbjahr 2009 gestiegen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Erst am Dienstag hatte das Statistische Bundesamt berichtet, dass 2008 rund 2,7 Millionen Arbeitnehmer oder 8,9 Prozent aller Erwerbstätigen nur eine zeitlich befristete Stelle hatten.
"Befristete Verträge werden in den Betrieben inzwischen als verlängerte Probezeit genutzt", sagte Claudia Weinkopf, Arbeitsmarktexpertin des Instituts für Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen, dem Blatt. "Die Unternehmen wollen sich nicht binden und in der Krise möglichst flexibel bleiben." Besonders junge Menschen seien dadurch gezwungen, ihre Lebens- und Familienplanung am nächsten verfügbaren Job auszurichten, kritisierte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Sie forderte die Bundesregierung auf, die Unternehmen per Gesetz dazu zu zwingen, Befristungen stets zu begründen.
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