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09:07 Uhr, 17.03.2010

SZ: Jede zweite Neueinstellung ist "befristet"

München (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge werden bei Neueinstellungen in jedem zweiten Fall nur noch befristete Arbeitsverträge vergeben. Der Anteil der befristeten Verträge an den Neueinstellungen sei von 32 Prozent im Jahr 2001 auf 47 Prozent im ersten Halbjahr 2009 gestiegen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit. Erst am Dienstag hatte das Statistische Bundesamt berichtet, dass 2008 rund 2,7 Millionen Arbeitnehmer oder 8,9 Prozent aller Erwerbstätigen nur eine zeitlich befristete Stelle hatten.

"Befristete Verträge werden in den Betrieben inzwischen als verlängerte Probezeit genutzt", sagte Claudia Weinkopf, Arbeitsmarktexpertin des Instituts für Arbeit und Qualifikation an der Universität Duisburg-Essen, dem Blatt. "Die Unternehmen wollen sich nicht binden und in der Krise möglichst flexibel bleiben." Besonders junge Menschen seien dadurch gezwungen, ihre Lebens- und Familienplanung am nächsten verfügbaren Job auszurichten, kritisierte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Sie forderte die Bundesregierung auf, die Unternehmen per Gesetz dazu zu zwingen, Befristungen stets zu begründen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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