SZ: Griechisches Trauma bedroht Euro
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München (BoerseGo.de) - Die desolate griechische Haushaltslage gefährdet nach Einschätzung der Europäischen Kommission das Funktionieren der Währungsunion. Die ökonomische Situation Griechenlands sei eine "große Herausforderung und langfristig riskant", heißt es nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) im Entwurf eines Memorandums des Europäischen Rates, das im Februar verabschiedet werden soll.
Die wirtschaftliche und finanzielle Lage Griechenlands könne "negative Auswirkungen auf andere Euro-Länder" haben. Insbesondere könnte neben Griechenland eine Reihe weiterer EU-Staaten gezwungen sein, höhere Risikoaufschläge für ihre Staatsanleihen zu zahlen, heißt es in dem Papier. In den vergangenen Tagen mussten die Anleihen Portugals, Spaniens und Irlands bereits Verluste einstecken.
An den Finanzmärkten rückte ein Staatsbankrott, der in Europa bislang undenkbar schien, plötzlich in den Bereich des Möglichen. Die Kommission schlägt laut "SZ" jetzt vor, Griechenlands Haushalt praktisch unter die Kontrolle der EU zu stellen. Es werde erwartet, dass das Defizitverfahren verschärft wird, wenn Almunia am Mittwoch im laufenden Verfahren gegen den Defizitsünder neue Sparempfehlungen vorlegt.
Auch die griechische Zeitung "Ta Nea" berichtet, dass die Europäische Union stärkeren Einfluss auf den Sparkurs von Griechenland nehmen will. Die EU-Kommission werde dem Mittelmeerland in der kommenden Woche mitteilen, dass es bis zum 15. Mai weitere Maßnahmen zur Rückführung seines dramatischen Staatsdefizits ergreifen müsse, so Reuters unter Berufung auf das Blatt. Der Zeitung zufolge werden zu den Vorschlägen Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst, eine Obergrenze für Pensionszahlungen, eine Steuer auf Luxusgüter sowie Steuervorauszahlungen für Selbstständige gehören.
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