SZ-Euroland-Indikator: Wieder 'mal Wellblech?<br />
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1. Der SZ-Euroland-Indikator fällt nach vormonatlicher Stagnation – sein Oktoberwert wurde leicht nach oben revidiert – im November von 4,06 % auf 3,76 Prozent. Er zeigt damit nun erstmals seit seinem letzten Umkehrpunkt vor über einem Jahr eine spürbare Abschwächung der Wachstumsraten seiner Referenzreihe, der geglätteten Industrieproduktion der Eurozone, an. Die Aktivität in der Industrie ist momentan aber noch kräftig und sollte erst zum Jahreswechsel merklich zurückgehen. Mit ihrem Septemberwert liegt die Referenzreihe jetzt bei 3,41 Prozent – nach 3,23 Prozent im August und 2,98 Prozent im Juli.
2. In einer Zeit diffuser Signale – die wirtschaftliche Dynamik der USA sinkt offensichtlich, Aktienindizes aber steigen z.B. munter weiter und europäische Stimmungsindikatoren wiederum schwanken auf hohem Niveau – ist ein so eindeutiger Hinweis besonders wertvoll. Er lässt keinen Zweifel daran, dass die Expansion Eurolands in den nächsten Monaten nicht mehr so stürmisch vonstatten gehen wird. Eine Frage kann das Konjunkturbarometer allerdings nicht beantworten: Wie lange wird die nun eingeleitete Schwächephase dauern? Es wird geraunt, sie sei nur ein kurzes Durchschnaufen in der Mitte eines intakten Aufschwungs. Die aktuelle Stärke der europäischen Unternehmensinvestitionen spricht dafür. Erstaunlich wäre jedoch die Stufenförmigkeit der seit 2002 währenden Erholung. Willkommen zurück, Wellblechkonjunktur?
3. Zum Schluss noch ein Blick auf die Komponenten des Konjunkturbarometers: Während vier der fünf in den Indikator für November eingehenden Zeitreihenwerte nach unten zeigten, stellt sich die Situation für die kommenden Monate nicht mehr so klar dar. Denn vor allem die Aktienmärkte entwickelten sich zuletzt exzellent. Viel wird also in der nächsten Zeit vom „Vertrauen in der Industrie“ abhängen. Wir gehen davon aus, dass es spürbar sinken wird, weil das Weltwirtschaftswachstum nachlässt und die Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland belastet. In diesem Fall würde der SZ-Euroland-Indikator seine Talfahrt fortsetzen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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