Kommentar
19:23 Uhr, 24.07.2006

SZ-Euroland-Indikator: Noch ein wenig Luft

  • Der SZ-Euroland-Indikator folgt 2006 den Jahreszeiten: Im Frühjahr wies er die stärksten absoluten Anstiege aus, im Sommer nun klettert er weiter, aber nicht mehr so kräftig wie zuvor. Im Juli steigt er von 3,69 auf 3,91 Prozent.
  • Wie vom konjunkturellen Gesamtindikator angezeigt, erholte sich im Frühjahr auch die Industrieproduktion in der Eurozone kräftig. Zwar bewegte sich die Referenzreihe im April wegen des beweglichen Osterfests kaum, im Mai eilte sie dann aber umso schneller dem SZ-Euroland-Indikator hinterher.

1. Der SZ-Euroland-Indikator folgt 2006 den Jahreszeiten: Im Frühjahr wies er die stärksten absoluten Anstiege aus, im Sommer nun klettert er weiter, aber nicht mehr so kräftig wie zuvor. Im Juli steigt er von 3,69 auf 3,91 Prozent.

2. Und die bisherigen Informationen deuten darauf hin, dass das Konjunkturbarometer im September seinen Zenit erreicht. Denn während bislang zwar nicht genügend Daten für die noch aufwärts strebenden Umfrageindikatoren vorliegen – das Industrievertrauen und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sind gemeint –, ist jetzt schon abzusehen, dass die anderen Komponenten des Gesamtindikators diesen im Herbst belasten werden. Dem MSCI-Aktienindex für Euroland, der Differenz zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen und den Auftragseingängen gehen jeweils die Puste in den bereits erreichten Höhen aus.

3. Die Auftragseingänge leiden unter den zwischenzeitlich spärlichen Neubestellungen bei Airbus, die um den Jahreswechsel noch sehr üppig ausgefallen waren. Aber gerade diese und die übrigen damals von der Industrie eingesammelten Großaufträge stützen die Produktion der Eurozone noch: Im April konnte die Referenzreihe nur wegen des beweglichen Osterfests kaum zulegen, im Mai eilte sie dann umso schneller dem SZEuroland- Indikator hinterher. Mittlerweile liegt die gleitende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion mit 2,34 Prozent so hoch wie zuletzt im Jahr 2001. Und der SZ-Euroland-Indikator signalisiert, dass hier bis tief in den Herbst weitere Steigerungen folgen sollten.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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