Kommentar
11:26 Uhr, 22.04.2008

SZ-Euroland-Indikator: Erneuter Zwischenstopp

1. Im April schneit es manchmal, obwohl Frühling ist – ein gutes Bild für die momentane Wirtschaftslage. Nur mit anderen Vorzeichen! Denn das konjunkturelle Frösteln hat schon eingesetzt, und trotzdem zeigt sich immer wieder robustes Wachstum. So verweilt in diesem Monat auch der SZ-Euroland-Indikator auf seinem letzten, leicht nach oben korrigierten Wert von 2,20 Prozent.

2. Selbst wenn im laufenden Monat der Indikator unverändert bleibt: Seinen Vorjahresstand von 3,7 Prozent unterschreitet er klar. Die Abkühlungstendenz des SZ-Euroland-Indikators ist damit weiterhin offensichtlich und angesichts vieler, nicht weichender Belastungen normal (Euro und Ölpreis nach wie vor auf Rekordjagd, Finanzkrise, schwache US-Konjunktur). Bemerkenswert ist indes die im April registrierte Stagnation des Indikators. Sie verdeutlicht, wie turbulent und schwer zu beurteilen die momentane Lage ist. Interessanter Weise verläuft die gesamte, Ende 2006 einsetzende Abwärtsbewegung des SZ-Euroland-Indikators ungewöhnlich holprig. Und ein Blick auf die Komponenten des konjunkturellen Gesamtindikators (wie Aktienindex, Zinsdifferenz oder Auftragseingang, s. auch Tabelle weiter unten) ernüchtert dann auch. Das Konjunkturbarometer wird ohne Zweifel weiter sinken – und das in deutlichem Maße. Insofern ist die Stagnation dieses Monats tatsächlich nur als Zwischenstopp zu bezeichnen.

3. Eine Abkühlung zeigt nun auch wieder die Referenzreihe des SZ-Euroland-Indikators: Die geglättete Industrieproduktion Eurolands sinkt – von hohem Niveau kommend – mit ihrem Februarwert um rund ein Zehntel auf 3,35 Prozent. Fortsetzung folgt…

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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