Analyse
09:00 Uhr, 23.01.2023

SYMRISE - Hohe Abschreibung führt zur Enttäuschung beim Ergebnis

Die vorläufigen Zahlen des DAX-Konzerns konnten nur in Bezug auf den Umsatz überzeugen. Beim Ergebnis wurden hingegen die Prognose als auch die Analystenschätzungen verfehlt.

Erwähnte Instrumente

  • Symrise AG
    ISIN: DE000SYM9999Kopiert
    Kursstand: 105,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Symrise AG - WKN: SYM999 - ISIN: DE000SYM9999 - Kurs: 105,000 € (XETRA)

Der Geschmacks- und Duftstoffhersteller veröffentlichte am Freitagabend die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022. Der Vorstandsvorsitzende spricht in der Pressemitteilung von einem „erneut sehr erfolgreichen Jahr“.

Blickt man auf die Entwicklung beim Konzernumsatz mag dies noch zutreffen. Dieser stieg um knapp 21 Prozent auf 4,62 (Vorjahr 3,83) Mrd. EUR, was sich durchaus sehen lassen kann. Auch das organische Wachstum von 11,4 Prozent kann überzeugen und liegt im Rahmen der Prognose eines Zuwachses von mehr als 10 Prozent. Die Analystenschätzungen, die im Schnitt bei 4,58 Mrd. EUR lagen, wurden damit übertroffen.

Ergebnis unter Erwartungen

Anders stellt sich die Lage beim EBITDA dar. Eine Wertberichtigung in Höhe von 126 Mio. EUR auf die 30-prozentige Beteiligung an Swedencare verhagelte Symrise das Ergebnis. Das schwedische Heimtiernahrungsunternehmen hatte 2022 darunter zu leiden, dass Großkunden aufgrund hoher Lagerbestände weniger bestellt haben. Die Swedencare-Aktie verlor im letzten Jahr mehr als 75 Prozent ihres Wertes! Davon abgesehen sieht Symrise im Markt für Tiernahrung weiterhin viel Wachstumspotenzial. In den letzten Jahren haben die Holzmindener dieses Segment durch zahlreiche Akquisitionen ausgebaut.

Aufgrund der Abschreibung fiel das EBITDA auf 795,4 (VJ 813,6) Mio. EUR. Bereinigt stieg das EBITDA zwar um 13 Prozent auf 921,6 Mio. EUR. Die Marge von 20 (VJ 21,3) Prozent lag jedoch unter der eigenen Zielvorgabe von 21 Prozent. Auch die Konsensschätzungen der Analysten wurden verfehlt. Diese lagen bei 956,6 Mio. EUR. Wie viele andere Unternehmen auch, machen Symrise die gestiegenen Kosten zu schaffen, die nicht unmittelbar durch Preiserhöhungen an die Kunden weitergereicht werden können.

Kleines Trostpflaster: Die Dividendenpolitik soll laut Vorstand beibehalten werden. Kaum ein Anleger wird jedoch Symrise-Aktien deswegen gekauft haben.

Fazit: Die Wachstumsstory und auch die Prognosetauglichkeit von Symrise haben nun erstmal einen kleinen Dämpfer erlitten. An der hervorragenden Marktstellung des Unternehmens ändert dies jedoch nichts. Mit einem Engagement in die Symrise-Aktie würde ich aber zunächst die endgültigen Zahlen für 2022 und den mittelfristigen Ausblick abwarten.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,62 4,85 5,13
Ergebnis je Aktie in EUR 2,70 3,25 3,72
KGV 38 31 27
Dividende je Aktie in EUR 1,18 1,25 1,34
Dividendenrendite 1,16 % 1,23 % 1,31 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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