Analyse
08:45 Uhr, 02.08.2023

SYMRISE – Es hätte etwas mehr sein dürfen

Der Duft- und Geschmacksstoffhersteller hat die Erwartungen für das erste Halbjahr nicht ganz erfüllt. Die bereinigte EBITDA-Marge wurde nach unten angepasst.

Erwähnte Instrumente

  • Symrise AG
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  • Symrise AG - WKN: SYM999 - ISIN: DE000SYM9999 - Kurs: 97,500 € (XETRA)

Der Konzernumsatz stieg um 6,8 Prozent auf 2,41 (VJ 2,26) Mrd. EUR und lag damit etwas unter den Analystenschätzungen von 2,47 Mrd. EUR. Das organische Wachstum belief sich auf 8,0 Prozent. Das bereinigte EBITDA stieg marginal um 1,5 Prozent auf 475,0 (VJ 468,0) Mio. EUR, was einer Marge von 19,7 (VJ 20,7) Prozent entspricht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wert von 481,3 Mio. EUR gerechnet.

Das normalisierte EBITDA ging hingegen um 8,1 Prozent auf 446,0 (VJ 485,5) Mio. EUR zurück. Unter dem Strich blieben 187,5 (VJ 228,8) Mio. EUR bzw. 1,34 (VJ 1,64) Euro pro Symrise-Aktie hängen. Hauptgrund für die schwächere Entwicklung sind die teilweise stark gestiegenen Kosten, die trotz Preiserhöhungen und Kostensenkungen nicht ganz kompensiert werden konnten. Außerdem belasteten der Stillstand nach dem Brand in einer Produktionsanlage in den USA sowie ein Kartellverfahren gegen Duftstoffhersteller.

Gute Geschäfte mit Haustiernahrung und Parfüm

Im Segment Taste, Nutrition & Health stiegen die Erlöse um 9,3 Prozent auf 1,53 (VJ 1,40) Mrd. EUR bei einem EBITDA von 334,9 (VJ 314,7) Mio. EUR. Erfreulich war hierbei vor allem die Entwicklung in den Bereichen für süße und würzige Produkte sowie für Getränkearomatisierung. Zweistellig wuchs auch das Geschäft mit Haustiernahrung. Hinter den Erwartungen blieb hingegen die Nachfrage nach Probiotika.

Das zweite Segment Scent & Care steuerte 886,3 (VJ 862,9) Mio. EUR zum Umsatz bei. Das EBITDA stellte sich auf 111,1 (VJ 170,8) Mio. EUR. Sehr dynamisch war erneut die Entwicklung im Bereich Feinparfümerie und bei Cosmetic Ingredients. Aufgrund teilweise noch hoher Lagerbestände auf Kundenseite und des bereits erwähnten Produktionsstillstandes in den USA blieb das Geschäft mit Aroma-Molekülen hinter den Erwartungen.

Erfreulich stellt sich die Lage beim operativen Cashflow dar, der auf 143,7 (VJ 52,0) Mio. EUR mehr als verdoppelt werden konnte. Dies lag vor allem am geringeren Aufbau beim Working Capital und aus dem Veräußerungseffekt einer Beteiligung. Außerdem wirkten sich Fremdwährungseffekte positiv aus. Die Nettoverschuldung stieg auf 2,92 (V 2,69) Mio. EUR. Den Verschuldungsgrad im Verhältnis zum bereinigten EBITDA gibt Symrise mit 3,2 (VJ 2,9) an. Die Eigenkapitalquote lag zur Jahresmitte bei 45,3 (VJ 46,4) Prozent an.

Ergebnisprognose angepasst

Für das Geschäftsjahr 2023 wird weiterhin von einem organischen Umsatzwachstum zwischen 5 und 7 Prozent ausgegangen, was gut erreichbar sein sollte. Bei der bereinigten EBITDA-Marge wird indes zurückgerudert. Nachdem bislang 20 bis 23 Prozent in Aussicht gestellt worden sind, ist jetzt nur noch von „um die 20 Prozent“ die Rede. Die mittelfristige Prognose wurde bestätigt. Bis 2025 soll der Konzernumsatz auf 5,5 bis 6,0 Mrd. EUR steigen bei einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 20 und 23 Prozent.

Fazit: Die Zahlen von Symrise fielen enttäuschend aus, der Markt hatte hier etwas mehr erwartet. Die Aktie gibt vorbörslich aktuell etwas mehr als zwei Prozent nach. Die langfristigen Aussichten sind zwar weiterhin gut. Die Symrise-Aktie könnte in den kommenden Tagen aber durch eventuelle Analystenherabstufungen weiter leiden. Von daher sehe ich momentan keinen Handlungsbedarf.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,62 4,89 5,17
Ergebnis je Aktie in EUR 2,91 2,95 3,55
KGV 33 33 27
Dividende je Aktie in EUR 1,05 1,15 1,24
Dividendenrendite 1,08 % 1,18 % 1,27 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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